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Mobilität und Tourismus

Bei „Müritz rundum” läuft nicht alles rund

Waren / Lesedauer: 3 min

Die Stadt Waren gehört zu den großen Gewinnern des Mobilitätsangebotes „Müritz rundum“. Allerdings gibt es auch einige Problem-Linien.
Veröffentlicht:27.01.2020, 18:38

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Mit einer Steigerung um 17 Prozent von 88.1695 auf 103.862 Gäste hat das Mobilitätsangebot „Müritz rundum“ im zurückliegenden Jahr eine erfolgreiche Saison eingefahren. Seit April 2018 dürfen Touristen, die in Waren, Klink, Röbel und Rechlin Kurtaxe zahlen, bei „Müritz rundum“ ohne weitere Kosten verschiedene Buslinien nutzen und bekommen eine Ermäßigung bei einem Linienschiff der Weißen Flotte. Allerdings läuft trotz des Erfolges noch nicht alles rund, wie Maxi Rühlmann, die in der Warener Verwaltung für den Bereich Tourismus und Wirtschaftsförderung zuständig ist, kürzlich im Warener Umweltausschuss berichtete. Waren.

So schwächelte beispielsweise die Warener Citylinie, die vom Campingplatz Ecktannen im Osten zum Campingplatz Kamerun im Westen fährt. Obwohl die Campingplätze ihre Besucherzahlen steigerten, fiel die Zahl der Citybus-Fahrer um 17 Prozent von 7857 in 2018 auf 6513 Nutzer in 2019. „Bei dem Thema werden wir nachjustieren und die Vermarktung der Linie verbessern. Die MVVG wird uns dazu bis Ende Februar drei Vorschläge zuarbeiten“, sagte Maxi Rühlmann. Eine Überlegung sei es, die Fahrzeiten in der Nebensaison zu verkürzen und in der Hauptsaison durch einen Spätbus nach 21 Uhr zu verlängern. Auch den Warener Bürgern wolle man die Buslinie schmackhafter machen, sagte Bauamtsleiter Ingo Dann.

Probleme für Schifffahrt durch Wassertiefstand

Wenig erfolgreich war die kostenlose Busverbindung zwischen Röbel und Wittstock, wo vom 18. April bis zum 6. Oktober die Landesgartenschau lockte. Lediglich 595 Gäste nutzen das Angebot. Auch hier habe es nach Einschätzung von Maxi Rühlmann an der Vermarktung gelegen. Erstmals konnten Übernachtungsgäste mit ihrer Kurkarte im Juli auch kostenlos in die Kreisstadt fahren. Von der Neubrandenburger Stadtverwaltung wird der Probemonat als Erfolg eingestuft, wie Rathaussprecherin Anett Seidel auf Nordkurieranfrage sagte. Die 393 Gäste seien ein Beweis dafür, dass die Vier-Tore-Stadt ein attraktives Ziel für Tagestouristen sei. Auch in diesem Jahr werde es darum eine Zusammenarbeit geben. „Im Juli besteht wieder die Möglichkeit, von der Müritz mit dem DAT-Bus nach Neubrandenburg zu kommen. Ziel muss es sein, das Projekt auf lange Sicht über die gesamte Saison zu etablieren“, sagte Anett Seidel.

Auch andere Städte haben die Möglichkeiten des Mobilitätsangebotes entdeckt und wollen auf der Erfolgswelle mitreiten. „Mirow möchte sich anbinden und auch diverse andere Orte“, sagte Rühlmann. Allerdings müssten aus ihrer Sicht die Angebote an den Linien verbessert und beispielsweise die Öffnungszeiten angeglichen werden. Denn die meisten Gäste würden zwischendurch nicht aussteigen, sondern direkt nach Waren durchfahren. Gut für das Heilbad, wenn die Aufenthaltsdauer steigt, schlecht allerdings für Orte wie Klink und problematisch für die Busse, die dadurch schnell an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen, wenn die Gäste sich nicht gut verteilen.

Probleme gab es auch bei der Schifffahrt im zweiten Teil der Saison. Durch den Wassertiefstand konnte der Bolter Kanal nicht angefahren werden. Einen deutlich positiven Effekt zeigen die steigenden Zahlen des Nationalparktickets. 2018 fuhren 37.000 Gäste auf der Linie. 2019 waren es schon 43.000. Das führt unter anderem dazu, dass im Müritz-Nationalpark mehr Fahrradfahrer als Autofahrer unterwegs sind, was Zählungen am Zartwitzer Kreuz im besucherstärksten Teil des Nationalparks 2019 ergaben.