StartseiteRegionalMüritzBerufsschule Müritz ist landesweit Vorreiter

RBB ist Smart-Schule

Berufsschule Müritz ist landesweit Vorreiter

Waren / Lesedauer: 3 min

Im Warener Bildungszentrum hat die Zukunft in Form von digitaler Technik vielfach schon Einzug gehalten. Und das soll zum Vorteil der Berufsschüler fortgesetzt werden. Für ihre Ideen und die moderne Unterrichtspraxis hat die Einrichtung nun eine Auszeichnung erhalten, die in Mecklenburg-Vorpommern bisher einzigartig ist.
Veröffentlicht:15.05.2020, 18:00

Artikel teilen:

Das klingt für viele schon jetzt nach Zukunft: Mit acht PC-Kabinetten, zehn digitalen Unterrichtstafeln, 54 Wlan-Acces-Points, sprich Internet-Zugängen, und 100 Laptops sowie einer starken Glasfaser-Anbindung ist das Regionale Berufliche Bildungszentrum Müritz in Waren in der digitalen Infrastruktur bestens aufgestellt. Und das soll noch besser werden: Mit Mitteln in Höhe von rund 650 000 Euro aus dem Digitalpakt-Programm von Land und Bund sollen in den kommenden Monaten weitere 40 digitale Tafeln sowie sogenannte VR-Brillen für den Standort Waren – das RBB hat auch noch einen Außenstandort in Malchin – angeschafft werden. Mit den Virtual-Reality-Brillen (übersetzt etwa künstliche Realität) kann man nicht nur Computerspiele „hautnah“ erleben, sondern auch Lerninhalte – etwa wie funktioniert ein Motor – plastisch darstellen.

Neue Technik einbinden

Darüber hinaus hat das berufliche Bildungszentrum ein umfassendes Medienbildungskonzept zu bieten sowie Lehrer, die mit Blick auf die digitale Entwicklung fortwährend geschult werden, um neueste Techniken zielgerichtet in den Unterricht einbinden zu können. Und die Lehrer helfen sich gegenseitig. „Kollegen treten als Multiplikator auf und geben die Inhalte in Beratungen der Fachgruppe oder an einzelne interessierte Kollegen weiter“, erläutert Schulleiterin Birgit Köpnick.

Bundesweiter Wettbewerb

Das alles sind wichtige Faktoren, auf die es auch bei dem Wettbewerb „Smart School“ ankommt, der von Bitkom, dem Bundesverband Telekommunikation und neue Medien e.V., begleitet wird. Die Warener Einrichtung hat sich für diesen Wettbewerb beworben und musste dafür auch skizzieren, wie ihre Vision einer Smart School – also einer intelligenten Schule – aussieht. Die Bewerbung hatte Erfolg: Das Regionale Berufliche Bildungszentrum Müritz gewann den Wettbewerb und ist nun die einzige Schule in Mecklenburg-Vorpommern, die den Titel „Smart School“ führen kann. Deutschlandweit gibt es insgesamt 61 Schulen, die diese Auszeichnung erhalten haben und sich auch untereinander austauschen. Wie der Bundesverband auf seiner Internetseite informiert, werden als Smart School jährlich Schulen ausgezeichnet, die Vorreiter in der digitalen Bildung sind und schon heute zeigen, wie Schule in der Zukunft aussehen kann.

Erst am Computer, dann in der Praxis

Im RBB Müritz passiert das auf vielfältige Weise. So arbeitet die Schule unter anderem mit der Lernplattform haleo, die durch ihre Beschaffenheit in nahezu allen Ausbildungsberufen angewandt werden kann. „Übungen können als komplexe Lernsituationen, die aus mehreren Arbeitsaufträgen bestehen, dargestellt werden“, sagt Mathias Johanns, Projektleiter für die Lernplattform und Lehrer für Wirtschaft/Verwaltung. Die Schüler können über diese Lernplattform sogar Tests durchführen, um ihre eigenen Lernfortschritte für sich selbst zu überprüfen. Spezielle Software-Anwendungen und Programme wie beispielsweise Pytha im Holzbereich werden im berufsbezogenen Unterricht eingesetzt, sodass die Schüler Dinge zunächst am Computer entwickeln und darstellen können, ehe sie sie später auch praktisch umsetzen.

Digitale Lernküche und Simulationslabor für die Pflege

Darüber hinaus stellt das RBB Müritz für seine rund 1500 Schüler in Waren und Malchin eine Schul-Cloud, also eine interne Internet-Plattform bereit, über die Aufgaben abgerufen werden können. An einem digitalen Schwarzen Brett sehen Schüler wie Lehrer beispielsweise auch die Stunden- und Vertretungspläne oder wann welcher Kollegen mit der Pausen-Aufsicht dran ist.

Die Berufsschule hat in den kommenden Monaten noch mehr vor. Getreu der Leitidee „Wir bilden für den Arbeitsmarkt der Zukunft aus“ entsteht unter anderem gerade eine digitale Lehrküche und künftig auch eine Art „digitales“ Simulationslabor im Pflegebereich (siehe Beiträge unten). „Mit den digitalen Medien können wir die Lehr- und auch Arbeitswelt besser in den Unterricht integrieren“, sagt Birgit Köpnick.