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Weltkriegsgeschoss

Bomben-Alarm im Müritzer Volksbad - so lief die Bergung

Waren / Lesedauer: 2 min

Ein zufälliger Fund versetzte das Volksbad in Waren am Sonntag in Aufregung. Im Nichtschwimmerbereich hatte ein Metalldetektor angeschlagen.
Veröffentlicht:13.06.2022, 05:51

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Bomben-Alarm am Warener Volksbad: Als die Rettungsschwimmer am Sonntagmorgen gegen 8  Uhr zum Dienst kamen, wurden sie bereits von einem Badegast erwartet, der ihnen eine brisante Entdeckung meldete. Im Nichtschwimmerbereich, laut Wasserschutzpolizei etwa 15 Meter vom Ufer entfernt, hatte ein Metalldetektor angeschlagen.

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Munitionsbergung am Volksbad

„Viele Kinder bekommen solche Geräte zum Spielen geschenkt und suchen damit auch den Strand ab“, weiß Lydia Müller, Leiterin kommunale Badestellen bei der Stadt Waren. Nun hatte sich ein Strandbad-Besucher eben ins Wasser vorgewagt – und war fündig geworden.

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„Wir haben dann sofort die Wasserschutzpolizei informiert und diese dann den Munitionsbergungsdienst“, berichtete die Rettungsschwimmerin. Die wenigen frühen Besucher mussten daraufhin das Volksbad-Gelände verlassen, die Tore wurden vorsorglich verschlossen. Gegen 10.30  Uhr sei dann der Bereitschaftsdienst vom Munitionsbergungsdienst MV aus Mirow angerückt, so Müller weiter.

Umgebung abgesucht

Und die Experten wurden am Müritzgrund tatsächlich fündig. Wie die Wasserschutzpolizei mitteilte, wurde ein „115 Zentimeter langer, 18,5 Zentimeter im Durchmesser fassender, rohrähnlicher und metallischer Gegenstand“ geborgen. Es handele sich vermutlich um Fundmunition aus dem Zweiten Weltkrieg. Nordkurier-Informationen zufolge werden die Munitionsberger das Fundstück erst im Laufe der kommenden Tage näher untersuchen – auch um festzustellen, ob womöglich Teile fehlen, die sich noch im Boden der Müritz befinden könnten und nach denen separat gesucht werden muss.

„Die Experten haben das Umfeld der Fundstelle aber auch gleich abgesucht und uns ihr Okay gegeben, dass wir ohne Einschränkungen das Volksbad wieder öffnen können“, so Lydia Müller. „Das Ganze war natürlich erst mal ein ziemlicher Schreck, aber dann ja auch ziemlich schnell und unkompliziert wieder alles geklärt.“ Gegen 11.30 Uhr konnten die Rettungsschwimmer die Tore zum Volksbad somit wieder öffnen.

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Es war auch nicht der erste Munitionsfund am Volksbad, weiß die Rettungsschwimmerin. Im Vorjahr seien hier fünf alte Gewehrpatronen entdeckt und geborgen worden. Doch wie kann es sein, dass fast 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs an einer Badestelle, die jährlich zehntausende Badegäste besuchen, noch so große Überreste entdeckt werden? „Vielleicht wird durch den niedrigen Wasserstand der letzten Jahre jetzt noch einiges freigespült“, vermutet Lydia Müller, die dennoch auf einen entspannten Sommer für die Gäste des Volksbads hofft.