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Bürgermeisterwahl

Christian Holz kandidiert für die Warener CDU

Waren / Lesedauer: 4 min

Die Bürgermeisterwahl wird zur Chefsache bei der Warener CDU. Mit Christian Holz übernimmt der Stadtvorsitzende Verantwortung.
Veröffentlicht:06.02.2020, 18:49

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Christian Holz ist seinem Ziel, Warens neuer Bürgermeister zu werden, ein Schritt näher gekommen. Am Mittwochabend haben die Mitglieder des CDU-Stadtverbands Waren (Müritz) im Brauhaus Müritz ihren Stadtvorsitzenden als Kandidaten für die Bürgermeisterwahl am 13. September einstimmig nominiert. Einer der ersten Gratulanten war der Kreisvorsitzende der CDU Mecklenburgische Seenplatte, Marc Reinhardt. Der Landtagsabgeordnete sicherte dem 44-jährigen Warener die volle Unterstützung des Kreisverbands zu und wünschte Christian Holz viel Erfolg.

Nach dem Jubel stehen für Christian Holz nun anstrengende Monate bevor, denn es gilt, das seit 30 Jahren in SPD-Hand befindliche Bürgermeisteramt in Waren für die CDU zu erringen. Hierfür sagte auch die Junge Union ihre Unterstützung im Wahlkampf zu.

Der Sparkassenangestellte Christian Holz bringt viel Erfahrung mit. Seit 1999 engagiert er sich in der Kommunalpolitik, seit Januar 2018 ist er Vorsitzender des Stadtverbands und auch Mitglied des Kreisvorstands. Die großen Auftritte hatten in den vergangenen Jahren aber andere Christdemokraten wie Jürgen Seidel, Andreas Handy, René Drühl und der Fraktionsvorsitzende Ralf Spohr. Christian Holz war ein Mann der zweiten Reihe und trat bisher eher als ein ruhiger, sachlicher Stadtpolitiker auf.

Welchen Kurs Christian Holz im Wahlkampf einschlagen wird, deutete er bereits in der Stadtvertretersitzung an, als er die Arbeitsweise der Verwaltung beim gescheiterten Projekt Aqua Regia Park kritisierte und daran erinnerte, dass Waren einst als „Wirtschaftsfreundliche Kommune“ ausgezeichnet wurde. „Davon haben wir uns leider entfernt“, sagte Holz damals.

Amtsbonus wiegt schwer in Mecklenburg

Entfernt hatte sich die CDU offenbar auch etwas von den Warener Bürgern, das lassen zumindest die Ergebnisse der jüngsten Kommunalwahl vermuten. Darum werde es in den kommenden Monaten bis zur Wahl vor allem darum gehen, einen engeren Kontakt zum Bürger herzustellen. „Das haben wir nach der Wahl von einigen Warenern als Kritik gehört und auch aufgegriffen“, sagte Christian Holz selbstkritisch dem Nordkurier.

Entscheidend für den Ausgang der Wahl wird sein, ob im Heilbad eine Wechselstimmung herrscht, von der Norbert Möllers (SPD) Herausforderer profitieren können. Denn der Amtsbonus wiegt schwer in Mecklenburg: Egal ob Röbel, Waren, Malchow oder Neubrandenburg – fast nie wurde ein amtierender Bürgermeister in der Wahl geschlagen. Politische Wechsel kamen meist nur dann zustande, wenn der alte Bürgermeister sich in den Ruhestand verabschiedete oder aus anderen Gründen nicht mehr zur Wahl antrat.

Neben Christian Holz will auch der Thomas Splitt zeigen, dass er es besser kann als Norbert Möller. Damit ist die Liste der Herausforderer noch nicht abgeschlossen. Ende Februar wird die FDP über ihren Kandidaten abstimmen. Ein anderer Name als Toralf Schnur wäre eine echte Überraschung. Spannend dürfte nur sein, wie Toralf Schnur die Liberalen auf den Wahlkampf einschwört und was seine Hauptthemen sein werden, mit denen er die Warener überzeugen möchte.

Kandidatur noch bis zum 30. Juni möglich

Nicht nur auf Bundesebene sondern auch an der Müritz sind Bündnis 90/Die Grünen im Aufwind. In der Stadtvertretung konnten die Grünen ihre Sitzanzahl verdreifachen, aus der grünen Solofrau Jutta Gerkan ist ein grünes Trio mit Fabian Föhring und Stefan Dahlmann geworden. Damit ist auch die politische Ehe zwischen den Grünen und der SPD im Heilbad geschieden. Denn die Grünen haben eine eigenständige Fraktion gebildet. Ob sie auch einen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken, oder einen Kandidaten einer anderen Partei unterstützen, wird sich zeigen. Zumindest in der Diskussion über den Klimaschutz jedoch demonstrierte Norbert Möller bisher stets große Nähe.

Kein kleines Wörtchen mitzusprechen haben die Stammwähler der Linken. Mit 4200 Stimmen ist Die Linke die drittstärkste Kraft in Waren. Stellt sie einen Kandidaten, wird es für alle anderen noch enger. Den verbleibenden Parteien und möglichen Einzelbewerbern bleibt noch viel Zeit für eine Kandidatur. Nach Auskunft der Stadtverwaltung können bis zum 75. Tag vor der Wahl – das wäre der 30. Juni – die Unterlagen für eine Bürgermeisterkandidatur bei der Gemeindewahlleiterin eingereicht werden.