StartseiteRegionalMüritz▶ Corona-Protest diesmal sogar mit Rücktrittsforderung

Montagsdemonstrationen

▶ Corona-Protest diesmal sogar mit Rücktrittsforderung

Seenplatte / Lesedauer: 3 min

In Waren waren laut Polizei 360 Demonstranten unterwegs. Dabei stand ein Politiker im Fokus, der gar nicht anwesend war.
Veröffentlicht:07.02.2022, 20:29

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In der Mecklenburgischen Seenplatte sind am Montagabend in mehreren Städten wieder Bürger auf die Straßen gegangen, um gegen die Coronamaßnahmen zu protestieren. Unter anderem gab es Proteste in Neubrandenburg, Malchow, Röbel, Waren und Neustrelitz.

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In der Müritzregion waren nach Zählungen der Polizei in Malchow 150, in Röbel 200 und in Waren 360 Teilnehmer unterwegs. Im Mittelpunkt der Warener Kundgebung stand einer, der selbst gar nicht da war: Der Präsident der Stadtvertretung, Rüdiger Prehn (Die Linke), wurde für seine Aussagen im Zusammenhang mit dem Warener Appell kritisiert. Redner Thomas Müller forderte ihn zum Rücktritt auf. „Es ist Zeit, zu gehen, Herr Prehn! Sofort!”, sprach der Warener Musiker unter Beifall in sein Mikro.

Interview verärgert Protest-Teilnehmer

Auslöser für die Forderung ist nach Meinung von Müller das Verunglimpfen all jener, die an den Demonstrationen teilnehmen. Rüdiger Prehn hatte im Nordkurier von seiner Sorge über eine „zunehmende Verbreitung extremistischen, faschistischen und antisemitischen Gedankengutes” gesprochen.

Video: Hunderte Menschen in Neubrandenburg auf der Straße

In Neubrandenburg fanden in den vergangenen Wochen die mit Abstand größten Demonstrationen statt. Die erste Versammlung wurde nach Polizeiangaben gegen 17 Uhr eröffnet und fand als stationäre Mahnwache auf dem Neubrandenburger Marktplatz statt. Dem Aufruf des Anmelders schlossen sich 15 Teilnehmer an, um sich für die Corona-Schutzmaßnahmen und für das Impfen gegen das Corona-Virus auszusprechen. Die Demonstration wurde noch vor Beginn der Versammlung der sogenannten Corona-Kritiker beendet. Nach Polizeiangaben hatten sich danach bis zu 1350 Teilnehmer auf dem Marktplatz versammelt. Auch Pflegekräfte aus unterschiedlichen Bereichen haben sich erneut zu Wort gemeldet. Zwar sei die Impfpflicht vorerst "verschoben", Verständnis habe man dafür dennoch nicht.

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Mit Schildern und Friedensparolen bewegten sich die Teilnehmer über den Engelsring durch den Stadtteil Ihlenfelder Vorstadt. Von dort aus ging es zurück zum Ausgangspunkt, dem Neubrandenburger Marktplatz. Zwischenfälle habe es keine gegeben. Zu Verkehrseinschränkungen sei es jedoch kurzzeitig immer wieder gekommen, hieß es von der Polizei. 

Rund 400 Teilnehmer in Neustrelitz unterwegs

Dem Aufruf zum Montagsspaziergang sind auch in Neustrelitz wieder etliche Teilnehmer gefolgt. Laut Polizeiangaben versammelten sich am Montagabend mehr als 400 Personen auf dem Markt und zogen anschließend durch die Innenstadt und wieder zurück zum Markt, um gegen die aktuelle Corona-Politik und Einschränkungen zu demonstrieren. Zeitgleich nahmen 15 Personen an einer Mahnwache teil, die sich für Solidarität und das Impfen aussprachen.

Kürzere Runde diesmal in Stavenhagen

In Stavenhagen waren die 3,8 und 3,4 Kilometer langen Strecken für einige Demonstranten wohl doch etwas zu viel. Organisator Peter Müller und seine Mitstreiter entschieden deswegen, dass der dritte Spaziergang am Montag etwas kürzer als sonst sein soll. „Es sind etwa 2,9 Kilometer“, sagte er. Aber nicht nur die Strecke hatte sich verringert. Auch die Zahl der Demonstranten war zum zweiten Mal hintereinander rückläufig. Statt der 180 und 160 Teilnehmer fanden sich am Montag nur noch 130 Personen ein, stellte der Malchiner Polizeichef Steffen Bühring fest.

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Die Teilnehmer der Runde machten sich nach einer kurzen Ansprache des Stavenhagener Stadtvertreters Alexander Krafzik (Unabhängige Fraktion) auf den Weg. Der wollte nach den vielen verwirrenden Informationen von 2Gplus, 3G und Boosterung, nach den Nachrichten von Geschäftsschließungen und den Gedanken an eine Impfpflicht etwas Positives vermelden. So hätten die Kinder jetzt Ferien und dürften ohne Masken spielen. Der SV Blau-Weiß habe sein Verbandsligaspiel gewonnen und Hansa Rostock gegen Dresden.

Der Artikel wird im Lauf des Abends aktualisiert.