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Rettung nach furchtbarer Krankheit

Dem Spender sei Dank: Matten darf weiter leben

Woldzegarten / Lesedauer: 2 min

Der Zweijährige weiß nicht, was für eine schreckliche Odyssee er hinter sich hat. Doch aller Wahrscheinlichkeit nach hat er sie überstanden. Im Februar haben die Eltern Gewissheit.
Veröffentlicht:05.12.2013, 18:14
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Matten tobt herum im Haus der Oma. Die hat ihn und seine Schwester Clara gerade aus der Kita in Walow abgeholt. Vor zwei Jahren hätte Steffi Gottwald alles für das Wissen gegeben, ihren kleinen Sohn später beim Toben zu sehen.

Matten war gerade drei Monate alt, als seine Eltern die schlimmste aller denkbaren Nachrichten zu schlucken hatten: Die Ärzte mussten bei dem kleinen Jungen eine ganz seltene Form der Leukämie diagnostizieren. „Die Wahrscheinlichkeit, an dieser Krankheit zu erkranken, beträgt etwa eins zu einer Million“, erzählt Steffi Gottwald, die in Woldzegarten neben dem Haus ihrer Mutter lebt. „Matten war krank, auf der Kinderstation des Warener Klinikums hat man ihm Blut abgenommen. Gott sei Dank, denn so wurde die Krankheit erkannt.“ Über die Uni-Klinik Rostock führte die Familie der Weg in das süddeutsche Freiburg. „Dort sind die Ärzte auf diese Leukämie-Art spezialisiert.“ Wie schwer das alles gefallen ist, könne wohl nur jemand ermessen, den das Schicksal auf gleiche Weise getroffen hat.

Dazu die Wartezeit auf einen geeigneten Knochenmarkspender. Anfang 2012 sei die erlösende Nachricht aus Freiburg gekommen, ein passendes Transplantat gefunden zu haben. „Der Kleine hatte zunächst eine hoch dosierte Chemotherapie über sich ergehen lassen müssen. Sein krankes Knochenmark musste sozusagen erst komplett zerstört werden“. Die 100 Tage nach der Transplantation seien grausam gewesen, erinnert sich Steffi Gottwald. Sie und ihr Lebensgefährte Hans-Joachim Nürnberg, ein Orthopäde aus Malchow, zogen für diese Zeit in das Elternhaus der Kinder-Krebs-Station in Freiburg. „Matten lag in einem Isolationszimmer, der kleinste Infekt hätte damals sein Leben zerstört.“

Matten geht es gut. „Im Februar sind die entscheidenden zwei Jahre um, alle regelmäßigen Nachuntersuchungen sehen gut aus.“ Dem Spender sei Dank. Doch sollen noch mehr Leukämie-Kranke gerettet werden können. Deshalb führen Steffi Gottwald und Hans-Joachim Nürnberg am 18. Dezember in der Praxis des Mediziners in der Malchower Kirchenstraße eine Typisierungsaktion durch.