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Was ist los im ÜAZ Waren?

Dunkle Wolken überm Ausbildungszentrum

Waren / Lesedauer: 2 min

Die Wende sei geschafft, hatte der Vorstand des Überregionalen Ausbildungszentrums in Waren vor einigen Monaten verkündet. Inzwischen hört sich das wieder anders an.
Veröffentlicht:27.08.2014, 20:53

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Die Kunden gehen von Bord und damit natürlich auch die Einnahmen. Die Lage beim Überregionalen Ausbildungszentrum (ÜAZ) in Waren ist weiter angespannt. Daraus macht Geschäftsführer Andreas Jadatz kein Geheimnis. „Viele der Bildungsträger, mit denen wir gearbeitet haben, verabschieden sich vom Markt“, sagt er. Das Geschäft mit der zentralen Berufsausbildung wird von Jahr zu Jahr schwieriger.

Zahlreiche Unternehmen und auch die Städte Waren, Malchow, Röbel und Penzlin zählen aber weiterhin zu den Trägern und Partnern des Zentrums. Das derzeitige Vorzeigeprojekt des Hauses ist eine Weiterbildung für Mitarbeiter im Hotel- und Gaststättengewerbe. Die arbeiten den Sommer über im Betrieb und nutzen die Monate der Nebensaison, um im ÜAZ die Schulbank zu drücken. „Ähnliches planen wir jetzt für Mitarbeiter im Handel und im Lager“, sagt Jadatz.

Seit zwei Jahren steckt das ÜAZ in finanziellen Nöten. Im vergangenen Jahr präsentierte der Trägerverein ein Minus von rund 300 000 Euro. Das Ergebnis wäre noch schlechter ausgefallen, hätte man nicht mehrere eigene Grundstücke verkauft.

Vorstand prüft Optionen

Doch Jadatz will den Mut nicht sinken lassen. Für die nächsten Monate gebe es viele Planungen – zu neuen Ausbildungsvarianten, aber auch zur Kooperation mit Unternehmen und Schulen. „Wir müssen noch klarer Schwerpunkte in unserem Angebot definieren“, erklärt er. Zu wenige Auszubildende, zu viele unterschiedliche Sparten, das sei weiterhin ein Problem im Haus. Gerüchte, das Aus für das Zentrum sei schon beschlossen, kann er sich allerdings nicht erklären. „Wie es weitergeht, ist noch nicht entschieden“, sagt auch der Vorstandsvorsitzende des Vereins, Paul Jahn. „Wir sind weiterhin liquide und bewegen uns in dem Rahmen, den wir uns zur Zeit gesteckt haben“, ergänzt er. Trotzdem gelte es nun „zu retten, was zu retten ist.“ Das schließe aber auch nicht aus, dass das ÜAZ die Türen schließen muss. „Wir reden da nicht über ein paar einfache Schwierigkeiten. Die Kuh ist nicht vom Eis“, so Jahn.

Derzeit prüfe der Vorstand zahlreiche Optionen. Dabei spielt auch die Organisationsform des ÜAZ mit seinen Standorten in Waren und Grevesmühlen eine Rolle. So könnte der Verein in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung umgewandelt werden. Das würde die Arbeit erleichtern, heißt es aus der Vereinsführung. Es bietet aber auch die Möglichkeit, Haftungsrisiken zu minimieren, wenn die Neuaufstellung des Unternehmens schiefgeht.