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Heilbad-Jubiläum

Erste Politik-Garde fehlt bei Festakt in Waren

Waren / Lesedauer: 3 min

Weil Manuela Schwesig im Juni nicht konnte, wurde der Festakt in den Oktober verschoben. Doch auch dieser Termin passte der Ministerpräsidentin nicht.
Veröffentlicht:23.10.2022, 19:08

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Das schönste Geschenk, um zehn Jahre Heilbad Waren zu feiern, hatte Pastor Leif Rother dabei. Er brachte zum Festakt am Samstag im Kurzentrum einen Strauß voller guter Gedanken mit, wie es gelingen kann, Heilsames zu erfahren. Dankbarkeit leben, Gemeinschaft pflegen, Versöhnung suchen und Hoffnung haben, lauteten die Leitsätze seiner Andacht, die viele der Gäste tief berührte. „Dankbarkeit ist das Atmen der Seele. Der ständige Blick auf Mängel kann uns vergessen lassen, was erreicht wurde”, sagte Leif Rother.

So ist auch Warens Weg zum Heilbad ohne Frage eine Erfolgsgeschichte, und einige Väter des Erfolgs waren auch zu Gast, wie der damalige Bürgermeister Günter Rhein, der damalige Bauamtsleiter Dr. Gunther Lüdde und der damalige Wirtschaftsförderer Claus Schneidler. Vertrauen, Planungssicherheit und Verlässlichkeit – diese Dinge wünsche man sich als Unternehmer, sagte der Geschäftsführer des Kurzentrums, Stephan Gesell. Und genau das habe man bei der Realisierung des Kurzentrums von den damaligen Akteuren, allen voran auch vom ehemaligen Landrat und Wirtschaftsminister Jürgen Seidel, auch bekommen.

Schwesig, Drese und Miraß fehlten

Saß bei der Eröffnung vor zehn Jahren noch die erste Garde aus Schwerin im Saal, war dies beim Festakt am Samstag nicht der Fall. Nachdem Manuela Schwesig (SPD) den Termin im Juni nicht wahrnehmen konnte und man ihr mehrere Termine im Herbst vorgeschlagen hatte, sagte die Ministerpräsidentin dennoch nicht zu, auch Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) sagte kurzfristig ab. Im Programm stand noch ihr Name und im Redemanuskript von Warens Bürgermeister Norbert Möller (SPD) der vom Vorpommern-Staatssekretär Heiko Miraß, der allerdings zur Verwunderung der Veranstalter auch nicht auftauchte.

„Vielleicht ist es in den turbulenten Zeiten nicht mehr erwartbar, aber dennoch ist es enttäuschend”, sagte Stephan Gesell ganz offen. Dabei hätte es einen guten Grund gegeben, nach Waren zu kommen. Schließlich ist der Heilbadstatus das beste Gütesiegel, das ein Gesundheitsort bekommen kann und zudem ist Waren landesweit das einzige Heilbad mit dem ortsgebundenen Heilmittel Sole und einer Arzneimittelanerkennung im Binnenland.

Mehr als eine halbe Million Übernachtungen

Selbstkritisch räumte Stephan Gesell aber auch ein, dass man gemeinsam mit der Stadt noch viel mehr nach außen tragen müsse, dass alle Gäste der Region und auch alle Bürger Zugang zu den über 100 Anwendungsmöglichkeiten der Thermalsole in dem 4-Sterne-Gesundheitshotel mit 3000 Quadratmeter Therapiefläche haben. In den zehn Jahren konnte das Kurzentrum über 500.000 Gästeübernachtungen zählen.

Norbert Möller betonte, dass man die Angebote mit dem Thermalsole-Salz noch weiter ausbauen wolle. Ein aktuelles Beispiel hierfür seien ein Salzpeeling, ein Shampoo und eine Duschcreme in Seifenform, die ab dem kommenden Jahr erhältlich sein werden. Der Gesundheitstourismus habe sich als Teil einer komplexen und vernetzten Gesundheitswirtschaft im Heilbad etabliert.