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Auswirkungen der Corona-Krise

Fallen die Stadtfeste jetzt ins Wasser?

Müritzregion / Lesedauer: 3 min

Bis Ende August sollen keine Großveranstaltungen stattfinden. Was bedeutet das für die Stadtfeste in Malchow, Röbel, Waren und Penzlin? Steht uns ein Sommer ohne Partys bevor?
Veröffentlicht:17.04.2020, 06:34
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Das Röbeler Seefest fällt ins Wasser. Diese traurige Entscheidung ist am Donnerstag getroffen worden, nachdem die Bundeskanzlerin sich mit den Ministerpräsidenten der Länder am Mittwochabend darauf verständigt hatte, dass wegen des Coronavirus bis Ende August keine Großveranstaltungen stattfinden sollen. „Das Seefest 2020 fällt aus“, sagte Peter Drews, Chef-Organisator dieses Festes, dem Nordkurier. Jährlich lockte das bunte Treiben am dritten Juli-Wochenende bisher stets zwischen 20000 und 30 000 Besucher an.

Das Programm stand bereits fest

Er sei schon ein wenig betrübt, dass es nun so gekommen ist, sagte Drews. Seine bedrückte Stimmung ist verständlich. Denn: „Das Programm stand bereits fest“, erklärte Drews, der seit 20 Jahren Hauptorganisator des Seefestes ist. Dieses Jahr sollte vom 17. bis 19. Juli das 65. Jubiläum mit einem tollen Festumzug und dem 20. Blasmusikfestival gefeiert werden. Dazu waren noch mehr Musikgruppen als in den Vorjahren eingeladen worden – beispielsweise der Spielmannszug Leinendorf. Allerdings entstünde der Stadt kein finanzieller Schaden durch die Absage, weil sich das Fest selbst getragen habe, so Drews.

Der Röbeler Seefest-Organisator blickt nun aufs nächste Jahr. So soll das 65. Jubiläum in 2021 begannen werden.

Wann ist ein Fest eine Großveranstaltung?

Doch wie steht es mit dem Müritzfest, das traditionell ein Wochenende vor dem Seefest stattfindet? Die Warener Stadtverwaltung äußerte sich sehr zurückhaltend zu dem schwierigen Thema. „Zunächst gibt es noch keine konkrete Definition vonseiten des Landes, ab wann eine Veranstaltung zu einer Großveranstaltung zählt. Hierzu wird es zeitnah eine entsprechende Allgemeinverfügung geben, die uns noch nicht vorliegt.Sobald diese Allgemeinverfügung vorliegt, werden wir bei Bedarf Gespräche mit dem Veranstalter zum weiteren Umgang mit dem Müritzfest in diesem Jahr führen“, hieß es von Warens Stadtsprecherin Stefanie Schabbel. Die Müritz Sail wurde vorsichtshalber bereits in den September verschoben.

Entscheidung zum Burgfest fällt Ende Mai

Vielleicht wird es die einzige Party in diesem Jahr.Schon vor ein paar Wochen hatte Penzlins Bürgermeister Sven Flechner (WPL) eine düstere Vorahnung. Als ihn der Nordkurier auf das Burgfest Mitte August ansprach, äußerte Flechner bereits Zweifel. Doch noch wolle er die Segel nicht streichen, wie er am Donnerstag sagte. Ende Mai sollte eine Entscheidung zum Burgfest fallen. „Daran halten wir auch fest. Wir warten die Entwicklungen ab und halten uns noch eine Tür offen. Wer weiß, ob die Aussage bis dahin noch so Bestand hat. Wenn ja, dann müssen wir überlegen, ob wir das Burgfest vielleicht so ausrichten, dass wir die Besucherzahl begrenzen“, sagte Flechner. Ganz ausfallen lassen möchte er das Fest ungern. „Solche Feste gehören zu unserer deutschen Kultur. Das macht uns aus. Es wäre schade, wenn das jetzt alles kaputt gemacht wird“, sagte Sven Flechner.

In Malchow ist auch noch nicht klar, was mit dem Volksfest passiert. Wie Daniela Lemke, Vorsitzende des Volksfestvereins, mitteilte, soll es dazu am Donnerstagabend eine Beratung mit Entscheidungsträgern der Stadt geben.