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Hund totgebissen

Fietes Besitzer erwägt juristische Schritte gegen Tierpension

Ludorf / Lesedauer: 3 min

Der Tod eines Hundes in einer Tierpension in Röbel bewegt viele Menschen. Die Familie will nun einen ganz speziellen Weg einschlagen. Um Geld geht es dabei aber nicht.
Veröffentlicht:31.07.2019, 19:31

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Die Anteilnahme an dem tragischen Tod des Tibet-Terriers Fiete ist groß. Die Familie des Hundes wurde in ihrem Wohnort Ludorf häufig auf den Vorfall in der Tierpension angesprochen. „Viele Leute kannten Fiete und haben dann ihr Beileid bekundet”, sagt Fiete-Besitzer Uli Sommerfeld. Er hatte seinen Eltern vor etwa dreieinhalb Jahren den ruhigen, aber neugierigen Vierbeiner geschenkt.

Auch auf der Facebook-Seite des Nordkurier zeigten sich viele Leser bestürzt über das traurige Geschehen. „Der Familie wünsche ich ganz viel Kraft für die schwere Zeit” schreibt eine Nutzerin. Allerdings äußerte sich auch der ein oder andere Facebook-Nutzer kritisch gegenüber der Tierpension Töwe, in der Fiete zuletzt untergebracht war.

Die Familie Sommerfeld aus Ludorf hatte ihren dreieinhalb Jahre alten Hund Fiete für die Zeit ihres Spanienurlaubs in die Obhut der Röbeler Tierpension Töwe gegeben. Dort wurde das Tier von einem anderen Vierbeiner am Hals gebissen. Der Tibet-Terrier kam daraufhin zu einer Röbeler Tierärztin. Doch er blieb nicht zur Überwachung in der Tierklinik, sondern wurde wieder zur Tierpension gebracht, wo er Schmerzmittel bekam und am Tropf hing.

Hunde-Besitzer zu spät informiert?

Aus dem tierärztlichen Bericht, der dem Nordkurier vorliegt, geht hervor, dass in der Röbeler Praxis keine Überwachung möglich gewesen wäre. „Eine Fahrt nach Waren hätte der Hund unter Umständen nicht überstanden”, heißt es in dem Bericht. Überwacht wurde er in der Nacht allerdings nicht vom Inhaber der Tierpension, sondern von einer Auszubildenden. Traurigerweise ging es Fiete am Morgen nach der OP immer noch nicht besser, weshalb er noch einmal zum Tierarzt kam. Dort verstarb er auf dem Kliniktisch. Erst danach informierte der Ingo Töwe die Familie über den Vorfall mit dem tragischen Ausgang.

Für Uli Sommerfeld ist das zu spät. Seiner Meinung nach hätte er schon nach dem Biss informiert werden müssen. „Der Wunsch wäre gewesen, dass man sich über das weitere Vorgehen abstimmt”, erläutert Sommerfeld. Wichtig wäre ihm gewesen, dass er seiner Schwester hätte Bescheid sagen können. Sie wäre daraufhin zu Fiete gefahren. „Fiete hätte dann eine vertraute Person um sich gehabt und wäre nicht etwa 32 Stunden allein gewesen”, erklärt Sommerfeld. Er und seine Eltern fragen sich noch immer, warum sie der Pensionsbesitzer nicht gleich nach dem Biss informiert habe. „Wir erwägen nun juristische Schritte”, sagte Sommerfeld, der sich bereits mit einem Anwalt zu dem Vorfall verständigt hat.

Geld zählt für Fietes Besitzer nicht

Wie Sönke Brandt, Rechtsanwalt in der Warener Niederlassung der Kanzlei Brandt-Weinreich-Abel, auf Nordkurier-Nachfrage mitteilte, müsse man in so einem Fall abklären, ob die Pension oder der Hundehalter für den Vorfall haftet. „Dafür muss man den Sachverhalt ganz genau kennen und gucken, inwieweit die Unberechenbarkeit des anderen Hundes zum Tragen kommt”, sagte Brandt.

Doch Uli Sommerfeld winkt ab. „Es geht nicht um eine Schadensersatzklage, denn Geld zählt in diesem Fall nicht.” In einer möglichen Klage solle es eher darum gehen, dass der Pensionschef seine Sorgfalts- und Aufsichtspflicht sowie seine Kommunikationspflicht verletzt habe.

Der Inhaber der Tierpension, Ingo Töwe, äußert sich zu den Vorgängen und vielen negativen Kommentaren nicht. Er warte ab, was da auf ihn zukomme, ist die einzige Äußerung von ihm.