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Brandstiftung

Frau soll ihr Haus angezündet haben

Kargow / Lesedauer: 2 min

Die Bewohnerin eines Einfamilienhauses hat bei einem Brand eine Rauchgasvergiftung erlitten. Es besteht der Verdacht, dass die 49-Jährige selbst ihr Heim angezündet hat. Die Polizei hatte bereits in der Vergangenheit mit ihr Kontakt.
Veröffentlicht:24.10.2017, 06:53
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Der Dienstag war gerade 15 Minuten alt, als die Einwohner von Kargow durch das laute Heulen der Sirene geweckt wurden. Anwohner hatten kurz zuvor Rauch aus einem Einfamilienhaus aus der Dorfstraße 12 aufsteigen sehen und betätigten den Feuermelder. Wenige Minuten später trafen die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr aus Kargow an der Einsatzstelle ein, die unmittelbar neben dem Gerätehaus lag.

Bewohnerin war Tage zuvor alkoholisiert mit Auto verunglückt

Zu diesem Zeitpunkt schlugen bereits Flammen aus den Fenstern und dem Dach des eingeschossigen Wohnhauses. Schon jetzt war klar: „Hier muss schnell Verstärkung ran.“ Diese kam aus Groß Dratow und Waren (Müritz). Auch ein Rettungswagen wurde durch die Leitstelle alarmiert, denn laut ersten Meldungen sollte sich eine Bewohnerin noch in dem brennenden Haus befinden. Angriffstrupps rüsteten sich mit schwerem Atemschutz aus, Schläuche wurden verlegt und die Suche über mehrere Seite des Gebäudes eingeleitet.

Parallel versuchten weitere Kameraden die Flammen im Außenangriff einzudämmen. Nach wenigen Minuten die erleichternde Meldung: „Eine weibliche Person gefunden, benötigen den Rettungsdienst.“ Mit einer Rauchgasvergiftung wurde die Frau an die RTW-Besatzung übergeben. Brisant – erst vier Tage zuvor sorgte die 49-Jährige für Aufsehen in dem kleinen Dorf bei Waren (Müritz). Stark alkoholisiert baute sie am 20. Oktober einen Verkehrsunfall, sie steuerte ihr Fahrzeug in das Kargower Gutshaus, und verletzte eine Polizeibeamtin bei der Unfallaufnahme.

Einsatzkräfte hatten mehrere Stunden mit den Flammen zu kämpfen

Während die Frau mit dem Rettungswagen in das Müritzklinikum transportiert wurde, aus dem sie wenig später erneut flüchtete, kämpften mittlerweile 65 Einsatzkräfte gegen die Flammen. Hierzu musste das Dach komplett aufgenommen werden. Immer wieder entzündeten sich Glutnester und dichte Rauchschwaden zogen durch das Dorf. Aus diesem Grund wurden die Feuerwehren aus Groß Plasten und Schloen nachgefordert. Den unermüdlichen Einsatz honorierten die herbeigeilten Anwohner und spendierten Kaffee und kühle Getränke.

Neben der Drehleiter wurde auch ein Bagger eingesetzt, um das Dach gänzlich freizulegen. Der Einsatz dauerte mehrere Stunden. Die Kriminalpolizei nahm noch während der Löscharbeiten die Ermittlungen in Richtung Brandstiftung auf. Es wird vermutet, dass die 49-jährige Frau das Feuer selbst gelegt hat. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf rund 70.000 Euro.