Zittern in Kambs
Gibt es Förder-Geld für die Kita?
Kambs / Lesedauer: 2 min
Noch drei Wochen Hoffen, dann könnten die Weichen für die Zukunft der Kambser Kita „Schneckenhaus“ gestellt werden. Denn wenn am 7. Dezember der Jugendhilfe-Ausschuss des Kreistages zusammenkommt, wird dort auch über den Antrag des „Schneckenhaus“-Trägervereins beraten. Die Kambser wollen Förderung bekommen, um das Kita-Gebäude um- und auszubauen.
Im Sommer musste in dem Gebäude, das einst als Speicher errichtet und nach der Wende zu einer Kita umgebaut worden war, ein dramatischer Schlussstrich unter die Kinderbetreuung gezogen werden. Das zuständige Jugendamt hatte der Einrichtung die Betriebserlaubnis entzogen, weil bei Kontrollen bauliche, brandschutztechnische und hygienische Mängel aufgefallen waren. Die Kambser Kita-Kinder werden seit September in einer Röbeler Einrichtung betreut – von ihren eigenen Erzieherinnen aus dem „Schneckenhaus“.
Verein kämpft für Kita-Erhalt
Die Schließung der Kambser Kita aber hatte der Trägerverein nicht hingenommen und für den Erhalt der Kita gekämpft. Die Mitglieder haben Geld gesammelt, um einen Aus- und Umbau zu finanzieren. Und auch die Gemeinde Bollewick, zu der das Dorf Kambs gehört, hat ihre Unterstützung zugesagt. Die Gemeindevertreter hatten bereits einen Beschluss verabschiedet, um das Umbau-Projekt finanziell zu unterstützen. Trotzdem: Der Trägerverein benötigt Förderung, um das insgesamt rund 400 000 Euro teure Projekt zu finanzieren.
Michael Löffler, zuständiger Sozialdezernent der Kreisverwaltung in Neubrandenburg, machte deutlich, dass das Auswahlverfahren im Jugendhilfeausschuss nicht einfach wird. Denn den rund 3,3 Millionen Euro Bundesmittel, die der Ausschuss vergeben kann, stehen 37 Anträge von Kitas aus dem gesamten Landkreis mit einem Gesamtvolumen von rund 25 Millionen Euro gegenüber. „Wir haben in ganz vielen Kita im Kreis Bedarfe. Das hat zum einen damit zu tun, dass die Einrichtungen in die Jahre gekommen sind, aber auch damit, dass sich an den gesetzlichen Bestimmungen einiges geändert hat und Einrichtungen kritischer bewerten werden mussten“, so der Dezernent.
Prioritäten-Liste erstellt
Bei ihren Entscheidungen hinsichtlich der Vergaben der 3,3 Millionen Euro Bundesmittel orientiert sich der Jugendhilfeausschuss an der Kita-Bedarfsplanung des Kreises. Es werde, so Löffler weiter, eine Prioritäten-Liste erstellt, in der die Anträge der Kitas eingeordnet werden. Auf einer weiteren Liste werden „Nachrücker“ einsortiert, die dann berücksichtigt werden, falls ein Projekt auf der Prioritätenliste nicht umgesetzt werden kann. Wo in diesem Verfahren die Kita Kambs eingeordnet ist, wollte Michael Löffler nicht preisgeben, um nicht die Entscheidung der Ausschussmitglieder vorwegzunehmen. „Die Kambser müssen abwarten, zu welchem Entschluss der Jugendhilfeausschuss Anfang Dezember kommt“, so Löffler gegenüber dem Nordkurier.