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Bankenfusion in der Seenplatte

Große Mehrheit für Banken-Verschmelzung

Seenplatte / Lesedauer: 2 min

Am Mittwochabend votierten 98 Prozent der Genossenschafter in Klink für die Verschmelzung der Raiffeisenbanken Mecklenburger Seenplatte und Malchin. Damit soll der Grundstein für einen entscheidenden Vorteil gelegt werden.
Veröffentlicht:29.05.2019, 20:28

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Beim Thema Banken-Verschmelzung gab es am Mittwochabend bei der Generalversammlung mit 410 Genossenschaftsmitgliedern kaum spürbaren Widerstand gegen die Fusion der beiden Raiffeisenbanken Malchin und Mecklenburger Seenplatte. Insgesamt 404-mal gab's das Ja-Wort zur Verschmelzung. Fünf Mitglieder verweigerten sich dem neuen Pfad und einer enthielt sich. Mit 98,5 Prozent trifft das seit Mitte 2018 geplante Vorhaben damit auf eine überwältigende Zustimmung. Das neue Institut wird den Namen Raiffeisenbank Mecklenburgische Seenplatte e. G.tragen.

Keine Abstriche für die Kunden

Befürchtete Abstriche in der Kundenqualität werde es weder im Teterower/Malchiner Raum, noch in den bisher 13 Geschäftsstellen und zwei Selbstbedienungsstationen im Bereich der Seenplatte geben, hieß es. Zu letzterem zählt nicht nur der Warener Bereich, sondern auch die Region Neubrandenburg und Neustrelitz. Alle jetzigen Geschäftsstellen sollen erhalten bleiben. Außerdem gebe es keine fusionsbedingten Kündigungen, sagte Versammlungsleiter Michael Tank mit Blick auf die 83 Mitarbeiter der Raiffeisenbank „Mecklenburger Seenplatte” und die 61 Mitarbeitern im Bereich der Mecklenburgischen Schweiz.

Höhere Kredite möglich

Die Entscheidung stelle die Raiffeisenbank auf zukunftssicherere Füße. Denn die neue Bank verfügt letztlich über 9732 Mitglieder mit einem Geschäftsguthaben von insgesamt 8,2 Millionen Euro. Das neue Eigenkapital beträgt nach der offiziellen Verschmelzung 80,2 Millionen Euro. Für die Vorstände und Aufsichtsräte eine wichtige Kennzahl. Damit kann die Volksbank nämlich auch höhere Kredite ausgeben.

Waren im bisherigen Seenplatte-Bereich lediglich Kreditvergaben bis zu einem Volumen von fünf Millionen Euro möglich, können nach der neuen Struktur Kredite bis zu neun Millionen Euro – in Ausnahmefällen sogar bis zu 20 Millionen Euro – vergeben werden. Die Kreditgrenze richtet sich nach der Höhe des Eigenkapitals. Diese höheren Kreditgrenzen seien notwendig, um zukünftig bestehen zu können, sagte Vorstandsmitglied der Warener Volksbank, Jens Mandelkow. Kreditnachfragen hätten dies eindeutig gezeigt.

Schon ab kommendem Jahr wird eingespart

Außerdem werde bereits ab 2020 mit Einsparungen von ungefähr 500 000 Euro gerechnet. Das brächten Synergieeffekte durch das Einsparen von Arbeitsabläufen und eine Verringerung der Personalkosten mit sich. Hinzu komme, dass viel weniger Kredite mithilfe von Drittpartnern finanziert werden müssen, weil die bankeigene Kreditgrenze erreicht ist. In den nächsten Jahren, so Mandelkow, können sich die Einsparungen um ein Vielfaches erhöhen – und zwar bis hin in den siebenstelligen Bereich.