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WM-Aus

Große Stille in Waren nach dem Schlusspfiff

Waren / Lesedauer: 2 min

Für die Müritz hatte keiner einen Blick. Für 90 Minuten schauten alle auf die Fernseher, ohne Happy End.
Veröffentlicht:27.06.2018, 19:30

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Obwohl Waren dieser Tage knackevoll mit Urlaubern ist, war es am Mittwoch für 90 Minuten nicht schwer, ein ruhiges Plätzen in schönster Lage im Heilbad zu finden. Denn überall dort, wo kein Fernseher stand, waren die Plätze wie leer gefegt. Urlauber und Einheimische wendeten ihren Blick von der schönen Müritz ab und starrten wie gebannt auf die Bildschirme, wo das Deutschlandspiel flackerte. Ein richtig großer Bildschirm, nämlich drei mal sechs Meter steht beim Restaurant Müritz Jung am Warener Hafen. Hier fieberten mehr als 200 Urlauber und Einheimische mit der Nationalmannschaft mit.

Schon lange vor dem Anpfiff zogen die Fans dort hin. Drinnen oder draußen. Sonne oder Schatten. Wer erst kurz vor dem Spiel ankam, musste sehen, was übrig blieb. Wie im bayrischen Biergarten setzte man sich einfach an einen Tisch dazu und rutschte zusammen. Die Kellner rotierten schneller als die Spieler auf dem Feld. Pommes, Currywurst und Cola. Schwarz-rot-gold auf dem Tisch.

Anders als auf dem Platz gab es hier ganz viele Müllers. Die kamen über außen, durch die Mitte und waren in der Spitze erfolgreich. An einem Tisch, wo eine Warener Gruppe saß, waren sich die Experten uneinig, ob es klug von Löw war, Müller nicht in die Startelf zu stellen. Schließlich sorge der immer für Gefahr und sei für den entscheidenden Pass gut. Bis zur Halbzeitpause war die Stimmung noch heiter, bis die Schweden im Parallelspiel gegen Mexiko ein Tor nach dem anderen schossen und sich auf dem Platz bei den Deutschen und vor den Fernsehern der Nation Schwere breit machte.

Nach dem Abpfiff herrschte Totenstille in Waren. Selten hat man an einem Wochentag um 18 Uhr die Glocken der Heilig-Kreuz-Kirche am Kiez so laut läuten hören. Ist die Fußballparty jetzt vorbei? Vielleicht. Was in jedem Fall bleibt, ist ja die schöne Müritz.