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Historische Landwirtschaft

Großer Andrang beim Hoffest im Agroneum Alt Schwerin

Alt Schwerin / Lesedauer: 2 min

Landwirtschaft wie vor 100 Jahren – mit diesem Thema lockt das Agroneum am Sonntag viele Leute an. Die Besucher können sehen, wie das Landleben früher wirklich war.
Veröffentlicht:14.07.2019, 13:55

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Nicht zu heiß, nicht zu kalt, kein Regen: Ideales Wetter für einen Besuch des Hoffestes im Agroneum Alt Schwerin. Das dachten sich am Sonntag sehr viele Einheimische und Touristen – der Parkplatz war voll und zeugte von der ganzen Bandbreite deutscher Autokennzeichen.

Das Agroneum setzt am Sonntag auf die Darstellung der historischen Landwirtschaft: Selbst die Ceranfelder in der Küche durften nicht genutzt werden – gekocht wurde für die vielen Gäste nur mit dem Holzofen, die Kartoffeln kamen aus dem Dämpfer, unter dem Grill kam nur Holzkohle in Frage, sogar das Eis wurde selbst angefertigt. Das Agroneum hatte für die Vermittlung des Themas Landwirtschaft wie vor 100 Jahren etliche Experten eingeladen.

Anstrengendes Buttern per Hand

So zum Beispiel Bernhard Fritz aus Malchow – manchen vielleicht besser bekannt als „Fritzens Schärfdienst“. Er präsentiert eine mehr als 100 Jahre alte Maschine, um Bandsägen zu schärfen. Nach der Wende war die in einem VEB übrig geblieben und sollte entsorgt werden. Er rettete das Schmuckstück. Die Maschine ist so robust, dass er sie nicht nur zu musealen Zwecken präsentiert, sondern sie auch im Alltag benutzt. Ab und zu ein Tropfen Öl und sie läuft. Von weiter her kamen Ditmar und Christine Weese sowie Sarah Bierig, nämlich vom Verein Bauernmuseum Querfurt (Sachsen-Anhalt). Sie zeigten, wie man einst aus Sisalhanf Seile herstellte.

Besucherin Nicole Heimann aus Wolfsburg, die mit ihrer Familie an der Müritz Urlaub macht, zeigte sich beeindruckt. Nicht nur für ihre Kinder sei beeindruckend, wie hier die ursprüngliche, aber auch harte Landwirtschaft vermittelt werde, sagte sie. Besonders beim Dreschen mit dem Dreschflegel oder auch beim Buttern per Hand konnte jeder selbst erfahren, wie anstrengend das Landleben einst war – von Romantik keine Spur.