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Wassertourismus

Hafen in Klink soll im Januar ausgebaggert werden

Klink / Lesedauer: 3 min

Der Klinker Hafen hatte im Sommer ziemlich mit dem niedrigen Wasserstand zu kämpfen. Nun wird Abhilfe geschaffen, damit das künftig nicht mehr vorkommt.
Veröffentlicht:10.12.2019, 13:18

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Thomas Philipp und seine Ehefrau Gabriele können aufatmen. Das Ausbaggern des Klinker Hafens soll im Januar voraussichtlich in Angriff genommen werden. Das teilte Thea Matthei, Sachbearbeiterin Hoch- und Tiefbau im Amt Seenlandschaft-Waren. „Die Genehmigung ist bereits auf dem Postweg unterwegs“, sagte Matthei zu dem wichtigen Dokument vom Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt (Stalu) Mittleres Mecklenburg.

Für die Betreiber des Yachtcharter-Betriebes „Sun-Sailing Müritz“ sowie den Hafenmeister Michael Eichler ist das eine gute Nachricht. Die Unternehmer hatten dieses Jahr massiv mit dem extrem niedrigen Wasserstand der Müritz zu kämpfen. Laut Thomas Philipp fehlen fast 80 Zentimeter zur normalen Wasserhöhe von 1,80 bis 1,60 Meter. „Es mussten wegen des niedrigen Wassers permanent zwei bis drei Leute da sein, die beim Ein- und Ausfahren der Boote mithalfen“, erklärte Gabriele Philipp.

An einigen Stellen nur noch 40 Zentimeter Tiefgang

Weil in einigen Hafenbereichen keine Charterboote mehr festgemacht werden konnten, mussten sie andere Flächen im Hafen dazu pachten und die Urlauber auf diese Plätze umlenken. Ärgerlich sei das, denn das Ausbaggern ist bereits seit zwei Jahren vorgesehen. Doch weil es im Amt einen Mitarbeiter-Wechsel gab und dann auch noch verschiedene Behörden im Landkreis ihre Zustimmung geben musste, verzögerte sich das Vorhaben enorm.

Dem Hafenmeister Michael Eichler bereitete das lange Warten zusehends Sorgen. „Ich brauche Planungssicherheit, denn wenn nichts passiert, bekommen die Dauerlieger kalte Füße und suchen sich einen anderen Platz“, sagte Eichler. Zwei von ihnen seien bereits abgesprungen. Darüber hinaus habe er noch 25 Plätze für Gastlieger. Eichler bemängelte bereits Anfang des Jahres den Tiefgang im Klinker Hafen. Der betrug an einigen Stellen nur noch 40 Zentimeter.

Der trockene Sommer verschärfte die Situation nun erheblich – schließlich führten auch Elbe und Elde kaum Wasser, so dass von dort ebenfalls keine Gäste anreisten. Die geschlossene Schleuse in Zahren tat ihr Übriges. „Es waren dieses Jahr 100 bis 150 Gastlieger weniger“, zieht Eichler eine grobe Bilanz der Saison.

Pacht am Hafen um ein Mehrfaches erhöht

Für das Ehepaar Philipp sieht es nicht ganz so schlimm aus. „Glücklicherweise sind viele Wassersportler schon Stammgäste bei uns und haben Verständnis“, sagte Gabriele Philipp. Bei dem Ehepaar ist die Geduld dagegen fast am Ende. Aus gutem Grund: Ihre Pacht wurde in diesem Jahr um fast das Vierfache im Vergleich zu den Vorjahren erhöht, ohne dass das Ausbaggern vorankam.

Doch da winkt Klinks Bürgermeisterin Jana Böckmann (UBK) ab. „Die Pacht ist jahrelang nicht angehoben worden“, sagte Jana Böckmann (UBK). Dass sie nun gleich um ein Vielfaches erhöht wurde, habe mit der Ausbaggerung des Hafens zu tun. „Ein Teil der erhöhten Pacht soll in die Kosten des Ausbaggerns fließen“, erklärte die Klinkerin. Das Ausbaggern wird sehr kostspielig für die Gemeinde. Ein hoher fünfstelliger Betrag werde für dieses Vorhaben fällig, erklärte Thea Matthei.