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Kehrtwende

Jetzt also doch! Netto kommt nach Möllenhagen

Möllenhagen / Lesedauer: 2 min

Es scheint, als habe das Tauziehen um einen neuen Discountmarkt in Möllenhagen ein Ende – eines, das viele freuen und manchen überraschen dürfte.
Veröffentlicht:16.01.2023, 17:23

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Seit mehr als zwei Jahren war klar, dass der Edeka-Markt am Marktplatz nach mehr als 15 Jahren schließen und ein anderer Grundversorger gebraucht wird. Zwischendurch schlugen die Wellen hoch in dem eigentlich eher beschaulichen Ort an der B 192: Nachdem mehrere Bauanträge für einen neuen, großen Netto-Markt neben dem Autohof abgelehnt worden waren, ging ein Teil der Bürgerschaft auf die Barrikaden. Zeitweise gipfelte die Situation in persönlichen Anfeindungen, von denen auch Bürgermeister Thomas Diener (CDU) und Mitglieder der Gemeindevertretung betroffen waren.

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CAP zieht sich zurück

Inzwischen ist die über lange Zeit vom Gemeinderat favorisierte Lösung, dass CAP als Betreiber die Edeka-Nachfolge in dem Gebäude am Markt antritt, offenbar endgültig vom Tisch. Nach Informationen, die der Redaktion vorliegen, haben sich alle Beteiligten bereits Ende November auf eine gemeinsame Lösung verständigt. Danach zieht sich CAP aus dem Projekt zurück. Netto mietet das Gebäude für zwei Jahre an und betreibt dort interimsweise einen Netto-Markt, um die mit dem Jahresende entstandene Versorgungslücke in Möllenhagen zu schließen. Dabei will man keine Zeit verlieren.

„Bereits am 1. Februar sollen die notwendigen Renovierungsarbeiten beginnen“, kündigt Patrick Muranko an, der als Gebietsleiter Expansion Ost bei Netto für das Projekt federführend ist. „Am Dienstag, 14. März, morgens um 7 Uhr, wollen wir die Filiale für unsere Kundinnen und Kunden öffnen,“ verspricht er. Damit wäre die Versorgungslücke nach nur sechs Wochen geschlossen und die Möllenhagener nicht länger gezwungen, für ihre Einkäufe nach Penzlin oder Waren zu fahren.

Gemeinde wird das Projekt künftig unterstützen

Maximal knappe zwei Jahre soll der Netto am Markt in Möllenhagen bestehen, denn bis Ende 2024 möchte man den Neubau an der Bundesstraße realisieren. Der soll mit mehr als 1000 Quadratmetern zuzüglich eines Cafés im Objekt fast doppelt so groß werden wie das Haus am Markt.

Ein Antrag auf Änderung des derzeitigen Bebauungsplans sei durch den Investor Newtown Projektentwicklung bereits an die Gemeinde gestellt worden. Die wiederum wird das Projekt künftig unterstützen, wie Bürgermeister Thomas Diener bei einem am Montagnachmittag eilends anberaumten Ortstermin versichert. Dabei räumt er ein, dass die Bürgerdiskussionen der letzten Zeit ein Anlass waren, „das Ganze neu zu denken“. Über die Gründe für den Sinneswandel lässt er lediglich verlauten: „Das Bessere ist der Feind des Guten.“