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Offener Brief an Schwesig

Jetzt will auch noch Robert Habeck die Fusion retten

Berlin / Lesedauer: 2 min

Prominente Grüne wie Katrin Göring-Eckardt, Robert Habeck und Cem Özdemir wollen jetzt auch die Fusion retten und haben sich deshalb an Manuela Schwesig gewandt.
Veröffentlicht:27.05.2019, 15:03
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Die Veranstalter des "Fusion"-Festivals in Lärz (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) bekommen im Streit mit den Sicherheits- und Ordnungsbehörden Unterstützung aus der Politik. In einem offenen Brief appellierten am Montag Bundestagsabgeordnete und Spitzenpolitiker der Grünen an Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD), dafür Sorge zu tragen, "dass es einen angemessen und tragbaren Kompromiss zwischen den Veranstaltern und der Polizei gibt".

"Die Region und der Ort Lärz leben von diesem Festival. Die Veranstaltung ist beispielhaft dafür, wie Kultur im ländlichen Raum wirken kann. Das Fusion-Festival 2019 muss stattfinden. Es ist ein lebendiges Zeichen für die Kreativität und Weltoffenheit Mecklenburg-Vorpommerns", heißt es in dem Schreiben, das von der Stralsunder Bundestagsabgeordneten Claudia Müller initiiert worden war. Mitunterzeichner sind unter anderem Annalena Baerbock, Katrin Göring-Eckardt, Robert Habeck, Cem Özdemir und Jürgen Trittin.

Die Verfasser des offenen Briefs halten es zudem für notwendig, „einer weiteren Erosion des Vertrauens in die Polizei entgegenzuwirken”. Grund dafür ist die mutmaßliche Weitergabe personenbezogener Daten über einzelne Fusion-Organisatoren vom Polizeipräsidium Neubrandenburg an die Polizeifachhochschule Güstrow.

Dort soll nach einem Online-Beitrag des Magazins „Zeit” eine Abschlussarbeit zur Sicherheit des Fusionfestivals verfasst worden sein.

Caffier stellt Einigung mit Fusion-Veranstaltern in Aussicht

Innenminister Lorenz Caffier (CDU) hatte am Freitag im Landtag eine Einigung zur Polizeipräsenz beim Festival für Anfang dieser Woche in Aussicht gestellt. Doch nach Angaben des zuständigen Amtes in Röbel gab es am Montag noch keine abschließende Verständigung auf das erforderliche Sicherheitskonzept. Die Veranstalter hatten zwar Nachbesserungen vorgenommen, die Genehmigungsbehörden damit aber noch nicht vollends überzeugen können.

Das Bekanntwerden eines vorläufigen, inzwischen aber verworfenen Einsatzplanes vom März, der Medienberichten zufolge bis zu 1000 Sicherheitskräfte und auch die Bereitstellung von Räumpanzern und Wasserwerfern beinhaltete, hatte zusätzliche Spannungen verursacht.

Mit etwa 70.000 Teilnehmern gehört die "Fusion" seit Jahren im Nordosten zu den größten Musikverstaltungen für junge Leute. Die Veranstalter hatten Pläne der Polizei abgelehnt, erstmals in der etwa 20-jährigen Geschichte des Musik- und Kulturfestivals direkt auf dem Veranstaltungsgelände, einem früheren Militärflughafen, eine ständige Wache einzurichten und anlasslos Polizeistreifen patrouillieren zu lassen.

Auf beides will die Polizei laut Caffier nun verzichten. Wichtig sei "der ungehinderte Zugang der Polizei zum Festivalgelände ohne jeden Zeitverzug". Beides sei im Sicherheitskonzept inzwischen festgehalten. "An der Polizei wird es jedenfalls nicht scheitern", versicherte der Minister.

Am Montag war die "Fusion" auch Thema einer Sondersitzung des Innenausschusses im Landtag. Neue Erkenntnisse habe die Beratung aber nicht gebracht, sagte der AfD-Abgeordnete Holger Schneider.