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Modellbau

Johanna ist bereit für die Seeschlacht

Penzlin / Lesedauer: 3 min

Mit der Kutteryacht Paloma geht Johanna Krause am Wochenende an den Start. Der Penzliner Stadtsee wird zur Rennpiste für schnelle Flitzer und wendige Traditionsschiffe.
Veröffentlicht:29.08.2018, 12:21

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Der idyllische Stadtsee von Penzlin wird am Wochenende zur Rennpiste. Denn der Modellbauclub Penzlin lädt wieder Modellbauer aus der ganzen Republik ein, die ihre Boote auf Dreieckskurse schicken.

Die Seeschlacht auf dem Stadtsee hat eine lange Tradition, denn seit 1970 gibt es den Pokal der Stadt Penzlin schon. Dadurch sind langjährige und enge Freundschaften zu anderen Vereinen gewachsen und so kommen auch wieder Gäste aus Zittau, Saßnitz und Dortmund. "20 Teilnehmer mit insgesamt 50 Booten haben sich angemeldet”, erzählt Carsten Fischmann, der 2017 den Vereinsvorsitz von Eric Langel übernommen hat. Der Modellbauclub existiert schon seit 1962, damals als GST-Gruppe Sektion Schiffsmodellbau und seit der Wende als gemeinnütziger Verein.

Um 9 Uhr werden am Samstag die ersten Boote an der städtischen Badestelle zu Wasser gelassen. Es sind die kleinen schnellen Renner, die je nach Motor locker Geschwindigkeiten von 70 bis 100 Stundenkilometer erreichen. Ganz so schnell werden sie auf dem Stadtsee natürlich nicht über das Wasser flitzen, denn die Kapitäne, die mit der Fernbedienung am trockenen Ufer stehen, müssen die Rennboote auf einem Dreieckskurs im Slalom um Bojen steuern, die nur einen Meter auseinander liegen. „Da kommt es auf Geschicklichkeit und gute Wetterbedingungen an”, sagt Carsten Fischmann. Die besten schaffen das in 13 Sekunden und sind dabei mit 40 bis 50 Stundenkilometer unterwegs. Ein ziemliches Spektakel für die Teilnehmer und Zuschauer, das früh am Tag beginnt, weil da mit wenig Wellen zu rechnen ist.

Ferngesteuerte Nachbauten mit Elektro- oder Verbrennungsmotor 

Mehr Seegang hält die Paloma aus, ein Baukasten Modell vom Hersteller Robbe. 18 Jahre ist die Kutteryacht im Maßstab 1:20 alt und damit sieben Jahre älter als die junge Kapitänin, die an den Start geht. Johanna Krause ist eine der Damen, die erstmals um den inoffiziellen Frauenpokal wetteifern. Junge Leute für den Modellbau zu gewinnen sei gar nicht so leicht, weiß Fischmann. Denn die anfängliche Begeisterung ist schnell verflogen, wenn der Nachwuchs merkt, wie viel Zeit man braucht, bis selbst ein Baukasten Modell ablegen kann. An der 85 Zentimeter langen Paloma, die mit zwei Antriebsmotoren ausgestattet ist, hat Carsten Fischmann, der als Materialprüfer bei Webasto in Neubrandenburg arbeitet, gut 600 Stunden verteilt auf ein Jahr gebastelt.

Die vorbildgetreuen ferngesteuerten Nachbauten mit Elektro- oder Verbrennungsmotor gehen ab Mittag an den Start. Sie sind besonders wendig. Bei diesen Bootsklassen geht es nicht um die Zeit, sondern darum, in drei Durchgängen möglichst wenig Tonnen zu berühren, denn mit jedem Kontakt verliert man einen Punkt. Bis in den Samstagabend hinein und auch noch am Sonntagvormittag werden die Schiffe sich spannende Rennen liefern. Vielleicht wird ja einer der Besucher vom Renn- und Bastelfieber angesteckt, denn die Modellbauer haben noch Platz im Boot und freuen sich über Verstärkung.