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Jugendherberge an der Müritz freut sich wieder auf Gäste

Waren / Lesedauer: 3 min

Knapp drei Jahre war ein Herbergsbetrieb in dem Warener Haus nicht möglich. Zuletzt diente das Haus als Unterkunft für Geflüchtete. Doch die ziehen zum Jahresende aus.
Veröffentlicht:31.12.2022, 05:53

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Die Jugendherberge in Waren nimmt wieder ihren Betrieb für Kinder-und Jugendgruppen, Familien und Einzelreisende auf. Wie Kai-Michael Stybel, Vorstand im Landesverband desDeutschen Jugendherbergswerks, dem Nordkurier bestätigte, sollen ab dem 31. März 2023 wieder Gäste in dem 100-Betten-Gebäude zwischen Müritz und Feisneck empfangen werden. „Es liegen auch schon viele Buchungen vor“, teilte Stybel mit.

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Vor allem Gruppen kamen vor Corona

Das Haus war schon länger nicht mehr als Jugendherberge genutzt worden, weil es baulich auf Gruppenreisen ausgerichtet ist. Nicht alle Zimmer verfügen über eigene Bäder und darum ist die Warener Herberge bei Familien nicht so stark nachgefragt. Dementsprechend machen Jugendgruppen etwa 70 Prozent der Kunden aus und die brachen aufgrund der Coronapandemie in den Jahren 2020 und 2021 komplett weg. Der Rest hätte nicht gereicht, um das Haus wirtschaftlich zu betreiben und darum ist der Landesverband die Strategie der Teileröffnungen gefahren und öffnete nur einige Häuser im Land. Warener Gäste wurden in dieser Saison beispielsweise nach Mirow umgebucht.

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Vertrag für Unterkunft läuft aus

Mit der langen Schließung sei es bei unklarer Öffnungsperspektive auch schwierig gewesen, Personal zu halten. Mitarbeiter seien in den Einzelhandel oder andere Branchen gewechselt. Als im Frühjahr die Lockerungen kamen, hatte sich der Landesverband schweren Herzens dazu entschieden, auch nach 2020 und 2021 die Warener Jugendherberge noch nicht für die Gäste zu öffnen. Mit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine und dem Bedarf nach Unterkünften für Geflüchtete in der Seenplatte gab es einen Vertrag mit dem Landkreis und dem DRK, das in der Jugendherberge eine Unterkunft einrichtete. Dieser Vertrag läuft planmäßig zum 31. Dezember aus (der Nordkurier berichtete).

Unterstützung für Jugendfahrten gefordert

Das Wiederhochfahren sei ohne Zweifel eine große Herausforderung, wie Kai-Michael Stybel sage. Insgesamt sei es momentan schwer, Gastgeber zu sein, aber die Bemühungen, Personal zu gewinnen, laufen und würden nach dem Jahreswechsel noch einmal intensiviert.

Aktuell würden die Buchungen für Gruppenreisen auch wieder zunehmen. „Es bleibt aber zu hoffen, dass dies auch trotz der Inflation so bleibt. Denn die Kinder haben keine eigene Kaufkraft. Sie sind auf die Möglichkeiten der Eltern angewiesen“, sagt Kai-Michael Stybel und verweist auf den Armutsbericht des Paritätischen Gesamtverbandes, der auf die wachsende Armutsbetroffenheit und -gefährdung von Kindern und Jugendlichen aufmerksam macht. Demnach sei bundesweit etwa jedes fünfte Kind betroffen. Der Paritätische Landesverband M-V fordert darum in einem Positionspapier 20 Prozent Aufstockung sämtlicher Förderbereiche des Landesjugendplans und 800 Euro Fahrtenzuschuss für jede genehmigte Schulfahrt.