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Penzlin

Kinder machen sich Hände für neues Versteck schmutzig

Penzlin / Lesedauer: 2 min

VonSören MusyalAn einer Kita in Penzlin werden Weiden gepflanzt. Doch sollen dadurch nicht nur die Kinder der Natur näher kommen.Penzlin.Erwachsene und ...
Veröffentlicht:04.05.2013, 02:40

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VonSören Musyal

An einer Kita in Penzlin werden Weiden gepflanzt. Doch sollen dadurch nicht nur die Kinder der Natur näher kommen.

Penzlin.Erwachsene und Kinder knien draußen auf dem Boden der Penzliner Kindestagesstätte „Am Burggraben“. Sie haben Spaten oder Sägen in der Hand und tragen Gießkannen über das Gelände. All das wurde am Donnerstag und Freitag benötigt, als die Kinder aus Weidenästen Tunnel und Tipis bauten.
Zusammen mit dem Verein „wild wurzel e.V.“ will Monika Draewe, Leiterin der Einrichtung, das Außengelände der Kita verschönern. „Der Spielplatz soll inspirierender für die Kinder werden“, erklärt sie. „Spielgeräte geben ja immer Handlungen vor.“ Auf Rutschen wird gerutscht, auf der Schaukel geschaukelt. Mit der Weidenpflanzaktion wolle man den Kindern nun die Möglichkeit bieten, ihre Phantasie zu nutzen.
Mehr noch: „Die Kinder sollen einen Bezug zur Natur bekommen“, erklärt Romy Schiele, Mitarbeiterin des „wild wurzel e.V.“ „Indem sie mithelfen, lernen sie Verantwortung zu übernehmen.“ Und auf diese Verantwortung kommt es Draewe und Schiele gleichermaßen an. Zum einen, weil die Kinder bedächtiger mit Dingen umgingen, bei deren Bau sie mitgeholfen hätten, sagt Draewe. Und zum anderen, weil Naturschutz schon im Kindesalter beginnen müsse, sagt Schiele. „Wenn wir nicht bei den Kindern anfangen, schützt niemand die Umwelt.“
Der Verein habe sich daher das Ziel gesetzt, Natur für Kinder erlebbar zu machen. Ob mit Weidenpflanzaktionen wie in Penzlin oder aber mit lang angelegten Projekten wie der „jahreskreisförmigen Naturerlebniswoche“. Dort werden den Kindern, aber auch den Erziehern und Eltern die Besonderheiten der einzelnen Jahreszeiten und der vier Elemente vermittelt. Ein wichtiges Standbein des Vereins sei dabei freilich die Finanzierung. Förderanträge stehen beim „wild wurzel e.V.“ auf der Tagesordnung, die Einnahmen durch die Projekte tun ihr Übriges. Wichtig sei Schiele jedoch, so wenig Geld wie möglich von den Eltern verlangen zu müssen. „Wir möchten nicht, dass Kinder aus finanziellen Gründen ausgeschlossen werden“, sagt sie. „Naturschutz darf nicht elitär werden.“
Bisher scheint der Plan aufzugehen. Seit 2011 ist der Verein tätig und leistet ganze Arbeit. „Die Zusammenarbeit ist hervorragend“, schwärmt Draewe.
Und auch Schiele sieht Erfolge: Die Veränderung, die bei den Kindern zu sehen sei, etwa. Und die Begeisterung, mit der die Kinder an den Weidenästen herumsägen mit Sicherheit auch.

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