StartseiteRegionalMüritzMahnwachen an der Müritz ohne Zwischenfälle

Volkstrauertag

Mahnwachen an der Müritz ohne Zwischenfälle

Röbel / Lesedauer: 2 min

Vielerorts gedachten die Menschen am Volkstrauertag der Opfer von Kriegen und Gewaltherrschaft. Bewegende Worte kamen auch von einem Ex-Soldaten.
Veröffentlicht:14.11.2021, 18:12

Artikel teilen:

Zusammenstehen für Demokratie und der rechten Szene keinen Platz einräumen: Dies war am Vorabend des Volkstrauertages für fünf Röbeler Motivation genug, sich am Mahnmal vor der Marienkirche zu versammeln, um dort eine Mahnwache abzuhalten. „Wir besetzen den Platz vor Menschen, die die Geschichte uminterpretieren und Helden gedenken wollen“, begründete Sonja Suntrup vom Bündnis 90/Die Grünen. Schließlich gehe es um Menschen, die Opfer in Kriegen und Gewaltherrschaft geworden seien.

Von zwei Polizisten begleitet

Im Jahr 2018 gab es die erste Mahnwache in Röbel. Initiatoren wollten zeigen, dass Röbel eine bunte Stadt ist. Eine, in der kein Platz für Heldenverehrung ist und kein Missbrauch der Trauer stattfinden soll. Waren es bei den ersten Mahnwachen 2018 und 2019 noch zwischen 40 bis 50 Menschen, die für demokratisches Miteinander auf die Straße gingen, waren es diesmal allerdings lediglich fünf. Von zwei Polizisten wurde die Mahnwache abgesichert. Zu Zwischenfällen kam es nicht.

Gedenken in Röbel, Malchow, Penzlin und Waren

Platz für rechtspopulistisches sowie rechtsextremes Gedankengut ist wohl in keinem der Müritz-Orte. Laut Polizei kam es am Volkstrauertag selbst zu keinen Zwischenfällen bei den Gedenkveranstaltungen. So wurde neben Röbel auch in Malchow, Penzlin und Waren der Opfer der Weltkriege gedacht. Im Heilbad Waren hielt Bundestagsabgeordneter Johannes Arlt (SPD) die Rede zum Volkstrauertag und plädierte für ein Wachhalten der Erinnerung an die Opfer und furchtbaren Folgen der Kriege. Waren Kriege ihre Opfer wert?, fragte Ex-Soldat Arlt, nur um die Frage danach selbst zu beantworten. „Als Politiker, der mehrfach als Soldat selbst mit seinen Stiefeln im Wüstensand stand, der Kameraden beerdigen musste und den Angehörigen in die Augen sah; als Soldat, der zusehen musste, wie Menschen im Einsatzland starben, muss ich diese Frage fast immer mit einem klaren „Nein“ beantworten“, sagte er im Rahmen der Gedenkveranstaltung.