StartseiteRegionalMüritzMalchows Flüchtlinge und ihre Sorgen

Integration

Malchows Flüchtlinge und ihre Sorgen

Malchow / Lesedauer: 2 min

Welche Probleme die Flüchtlinge in Malchow umtreiben, weiß kaum einer besser als Bufdi Rainer Schmidt. Von der großen Politik fühlt er sich allein gelassen.
Veröffentlicht:19.10.2017, 14:26

Artikel teilen:

Wenn Rainer Schmidt über die aktuelle Situation der Flüchtlinge in Malchow spricht, fällt ziemlich schnell das Wort „Probleme”. Wohnungsmangel und fehlende Kita-Plätze seien die dringendsten Sorgen, erklärt der Integrationsarbeiter im Bundesfreiwilligendienst. Ohne Kita-Aufenthalt zum Beispiel seien beim Übergang in die Schule mangelnde Deutschkenntnisse ein großes Hindernis.

Rund 45 Syrer, etwa 20 Ghanaer und eine Familie aus dem Kosovo haben, so Rainer Schmidt, in Malchow ein neues Zuhause gefunden – vor allem untereinander in den Wohnblocks in der Straße der Jugend. Ein Zustand, den der 65-Jährige gerne geändert sähe. „Es wäre sicher besser für die Integration in die Gesellschaft, wenn die Flüchtlinge dezentralisiert untergebracht und über das Stadtgebiet verteilt wären. Das schafft keine Ghettoisierung wie in den Großstädten und sie wären quasi gezwungen, die deutsche Sprache zu sprechen.”

Ohne Familien sind die Flüchtlinge unglücklich

Doch selbst die besten Deutsch-Kenntnisse, verdeutlicht Rainer Schmidt, nützten nichts, wenn die eigene Familie fehlt, sie mehrere tausend Kilometer entfernt lebt, unter Krieg und Terror zu leiden hat und in Lebensgefahr schwebt. „Das macht die Flüchtlinge hier natürlich sehr unglücklich”, sagt Rainer Schmidt. Und selbst wenn Angehörige, wie zum Beispiel vor einigen Monaten, endlich einen Termin bei der deutschen Botschaft im Libanon bekommen und einen Antrag auf ein Visum stellen, heißt es danach warten, warten, warten. „Keine Informationen, keine Antworten”, fasst Schmidt resigniert zusammen. Hier fühle man sich von der (großen) Politik im Stich gelassen.