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Wasserstand-Statistik

Müritzpegel so niedrig wie seit fast 30 Jahren nicht

Waren / Lesedauer: 2 min

Die Müritz führt so wenig Wasser wie schon lange nicht mehr – das sind die Nachwirkungen des trockenen Jahres 2018. Doch wie geht es weiter?
Veröffentlicht:26.02.2019, 08:14

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Der Pegel der Müritz ist 2019 auf den niedrigsten Januar-Stand seit fast 30 Jahren gesunken. Damit setzt sich ein Trend aus dem vergangenen Jahr fort, den Gerhard Meusel genau beobachtet hatte. Der Warener, der einst Leiter der Warener Außenstelle des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Lauenburg war, seit Jahren aber im Ruhestand ist, trägt Tag für Tag den aktuellen Pegelstand der Müritz in seine Statistik ein – und hat so einen Überblick über die vergangenen 64 Jahre.

Schon im Oktober 2018 hatte Gerhard Meusel anhand seiner Vergleichsdaten gesehen, dass der Müritz-Monats-Pegel mit 1,61 Meter so niedrig lag wie nie zuvor in den vergangenen 30 Jahren. Und auch der Januar 2019 mit einem Pegel von 1,69 Meter geht als Negativ-Rekord-Monat in die Statistik ein.

Im selben Jahr: extremer Tiefstand und Rekordhoch

Die Gründe für den niedrigen Wasserstand der Müritz liegen auf der Hand. Nach dem langen, trockenen Sommer mit seinen hohen Temperaturen brachten auch der Herbst und aktuell der Winter nicht viele Niederschläge. Das hat, logisch, Auswirkungen auf den Wasserstand in der Müritz.

Gerhard Meusel weist darauf hin, dass das Jahr 2018 hinsichtlich des Pegelstandes der Müritz ohnehin ein ziemlich verrücktes war: Denn während der Wasserstand im Herbst mit 1,61 Meter besonders niedrig lag, sah das im Frühjahr 2018 noch anders aus: Da stand der Pegel im Januar mit 2,14 Meter ziemlich hoch und im April mit 2,29 Meter sogar auf einem Rekordhoch. Denn das Frühjahr hatte damals sehr viel und lang anhaltenden Regen gebracht, so dass das Wasser wochenlang auf den Feldern stand und auch die Müritz ziemlich voll lief.

Schiffe auf Grund gelaufen

Das änderte sich schnell nach dem Jahrhundertsommer, der zu fallenden Pegeln im Binnensee führte. Schiffsführer waren gut beraten, innerhalb der mit Tonnen gekennzeichneten Fahrrinnen zu bleiben, denn nur dort war ausreichend Tiefe gerade für große „Dampfer“ gewährleistet. Trotzdem liefen 2018 Berufsschiffe auf Grund, weil sie außerhalb des gekennzeichneten Bereiches auf einer nun „flachen“ Müritz unterwegs waren. Den niedrigsten Stand 2018 erreichte der Müritzpegel dann im November mit gerade mal 1,54 Meter.

Gerhard Meusel kann aber Entwarnung geben: Die Pegel steigen wieder. „Das ist eine gute Nachricht für Schifffahrtsbetriebe, Wassersportler und Bootshausbesitzer“, sagt er.