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Schlechter Handyempfang

Neue Funkmasten im Penzliner Land

Penzlin / Lesedauer: 3 min

So viele Funklöcher wie möglich beseitigen – das soll mit drei Funkmasten im Penzliner Land erreicht werden. Doch Penzliner schwanken zwischen Freude und Skepsis.
Veröffentlicht:10.03.2020, 05:36

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Im Penzliner Land entflammt zurzeit die Diskussion um potenzielle Standorte für insgesamt drei 40 Meter hohe Antennenträger. Die sollen laut Georg von Wagner, dem Pressesprecher der Deutschen Telekom, nahe der Penzliner Ortsteile Alt Rehse, Mallin und Zahren von einer Tochtergesellschaft gebaut werden.

Größtes Manko: Es fehlt an Datenmaterial und Fachwissen. Dieses sollte den Stadtentwicklern und Bürgern von einem Fachmann der ausführenden Firma jüngst erklärt werden – doch der Experte sagte kurzfristig ab. Befürchtungen, dass die Funkmasten bis zu 100 Meter gen Himmel ragen könnten, standen im Raum. Telekom-Sprecher von Wagner erklärt, dass die Masten im Penzliner Land nur 40 Meter hoch sein sollen. Mit dem Bau will das Unternehmen seinen Versorgungsauftrag erfüllen. Nutzer könnten dann mit 50 Megabit pro Sekunde Daten übermitteln.

Nahe des Ortsteiles Zahren soll so ein Funkmast gebaut werden. Ortsvorsteher Hans-Peter Herse zählt für mehrere Kritikpunkte auf: „Der Mast ist an der tiefsten Stelle im Dorf geplant“, zweifelt Herse die Sinnhaftigkeit des Standortes an. Ginge es nach ihm und dem Willen der Einwohner, sollte der Funkmast noch etwas weiter vom Dorf entfernt und somit deutlich weniger im Sichtfeld der Bürger stehen. Mit den anvisierten Standorten zeige sich Zahren nicht einverstanden und wünscht sich Erklärungen zu Sendeleistung und Strahlungsbelastung.

Landwirte auf gute Netzabdeckung angewiesen

Fänden sich keine kommunalen Flächen für Funkmasten, dann rücken Privatleute ins Visier. So wie etwa in Mallin. Der dort geplante Mast könnte auf einer Ackerfläche direkt an der B 192 aufgestellt werden.

Bei landwirtschaftlichen Flächen werde dafür grundsätzlich laut von Wagner eine ortsübliche Ackerpacht gezahlt – auf den Quadratmeter genau. Eine eher geringe Summe kommt dabei herum. Aber, hakt Matthias Schmidt als Geschäftsführer des Bauernverbandes Müritz ein, die Landwirte brauchen ebenfalls die Leistung.

„Die Notwendigkeit ist unstrittig“, spricht er sich etwa angesichts GPS-gesteuerte Lenkhilfen bei Traktoren für eine bestmögliche Netzabdeckung aus. Landwirte, die mit dem Gedanken spielen, Fläche für Mobilfunkmasten zur Verfügung zu stellen, rät er zu einer Rückbauklausel im Vertrag, um die bebaute Fläche wieder freizugeben.

An allen drei Standorten im Penzliner Land steht eine endgültige Standort-Entscheidung aus. Personen, die gern eine Fläche zum Aufstellen vermieten wollen, können sich per Mail an [email protected] wenden. Eher uninteressant seien Flächeneigentümer, die einen Platz für zehn Jahre oder weniger vermieten oder verpachten wollen. „Der Mast hat einen Gegenwert zwischen 500 000 und einer Million Euro“, so von Wagner – und der solle sich natürlich zunächst amortisieren.