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Neuer Eigentümer für Schlosshotels an der Müritz gesucht

Müritzregion / Lesedauer: 3 min

Etwa 100 Mitarbeiter kümmern sich jährlich um rund 100.000 Gäste in den Ferienanlagen in Klink und Groß Plasten. Der Eigentümer möchte beide nun verkaufen.
Veröffentlicht:18.02.2020, 07:18

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Guido Gabriel ist ein Mann, der in den großen und besten Hotelbetrieben gelernt hat. Länger als zwei Jahrzehnte steckte der heute 57-Jährige sein Herzblut in das Klinker Schloss mit Orangerie sowie ins Schloss Groß Plasten. Allein am Standort Klink investierte Gabriel nach dem Bau noch acht Millionen Euro mithilfe von Fördermitteln in die Weiterentwicklung der Ferienanlage direkt am Müritzufer. Doch nach gut 20 Jahren möchte der studierte Hotelbetriebswirt einen Schlussstrich ziehen und die Schlösser verkaufen.

Mit diesem Gedanken trage er sich schon seit gut drei Jahren, sagt Gabriel. Seit einem halben Jahr sucht er über Makler einen Nachfolger für seine etablierten Hoteladressen. Kaufpreis: 17 Millionen Euro. Schon jetzt steht fest, dass sich „nichts von heute auf morgen ändern wird“, so Gabriel.

Neuer Eigentümer soll Mitarbeiter übernehmen

Mit einigen Angeboten – auch internationalen – wurde der Schlossherr allerdings schon konfrontiert. Unter den Interessenten findet sich mit der Avila-Gruppe und dessen Kopf Douglas Fernando ein Investor, der in Klink kein unbekannter ist. Der Verkauf an die Avila-Gruppe schien bereits am Jahresanfang 2019 laut Gabriel so gut wie „in Sack und Tüten“. Avila betreibt bereits die Klinker Müritz-Klinik und plant neben einem Schwesternwohnheim auch einen 60 Millionen Euro-Bau auf dem Gelände des ehemaligen Müritz-Hotels, der sich seit Jahren immer wieder verschiebt. Dass der Verkauf nicht zustande kam, habe an der millionenschweren Finanzierung gelegen. Im Februar 2019 platzte der Verkauf endgültig. Derzeit gibt es neue Investoren. Noch befänden sich die Verhandlungen jedoch in der Schwebe, wahrt der Hotelchef Stillschweigen über einen konkreten Interessenten.

Trotz des Verkaufs könnten die insgesamt rund 100 Mitarbeiter aber alles andere als sorgenvoll in ihre berufliche Zukunft blicken, versichert der 57-Jährige im Gespräch mit dem Nordkurier. In den Sommermonaten kommen in der Regel zwischen 30 bis 40 Mitarbeiter dazu. Manch einer arbeitet seit mehr als 20 Jahren in Klink. „Klink und Plasten sind mein Lebenswerk“, beteuert der gelernte Koch. Daher lege er bei einem Verkauf darauf Wert, dass die Mitarbeiter vom neuen Eigentümer übernommen werden. Auch der Hotelbetrieb soll fortbestehen, wünscht sich Gabriel.

Hotelier will nicht mehr selbstständig sein

Guido Gabriel selbst hat ganz andere Pläne. Er möchte nach Amerika gehen und im Bereich „Food & Beverage“ (Bar und Restaurants) arbeiten. Gern möchte er dort eigene Ideen umsetzen, aber bitte als Angestellter. Selbstständig möchte der Hotelier nicht mehr sein. Guido Gabriel macht keinen Hehl daraus, dass der Hotel- und Restaurantbetrieb von Jahr zu Jahr schwieriger werde. Vor allem an Küchen- und Servicepersonal mangelt es. In Klink sorgte dieser Umstand 2019 dafür, dass er zwei Restaurants während der Saison geschlossen halten musste.

Im Jahr übernachten im Klinker Schloss etwa 75.000 Gäste, im Plastener Schloss sind es rund 20.000. Bis auf weiteres wird der Betrieb an beiden Standorten wie gewohnt fortgeführt. Investitionen wie etwa in Plasten zeigen, dass am Hotel festgehalten werden soll. Weil sich im Schloss lediglich eine Kapazität von 25 Betten bot, wurde ein nahe gelegener Pferdestall aufwendig saniert. Und auch in Klink stehen Zukunftsinvestitionen an: So soll mit Fördermitteln die Außenfassade des Klinker Schlosses von 1898 in neuem Glanz erstrahlen.