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Neukunden haben bei Stromanbieter an der Müritz keine Chance

Waren / Lesedauer: 2 min

Die Stadtwerke Waren beschränken die Neuaufnahme von Kunden derzeit auf ihre Grundversorgung im Stadtgebiet. Warum?
Veröffentlicht:03.12.2022, 05:44

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Die Stadtwerke Waren sind als Energieversorger in der Region bei Kundinnen und Kunden beliebt. Das hat natürlich in erster Linie mit den im Vergleich zur Konkurrenz recht günstigen Preisen zu tun. Doch wer von außerhalb der Warener Stadtgrenzen derzeit zu den hiesigen Stadtwerken wechseln möchte, hat Pech.

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Stromlieferung derzeit nur ins Stadtgebiet

„Aktuell nehmen wir Neukunden im Bereich Stromlieferung nur noch aus dem Gebiet auf, in dem wir Grundversorger sind“, bestätigt Michael Scholz vom Kundenservice der Stadtwerke. Wie lange dieser Zustand andauern wird, vermöge bei der aktuell angespannten Lage auf dem Energiemarkt niemand abzuschätzen.

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Keine neuen Verträge

Die Preise der Stadtwerke kämen durch die eigene konservative Einkaufsstrategie für einen Großteil der Energie zustande. Daher würden die Kunden die „extremen Preisverwerfungen der letzten Monate erst zeitlich verzögert” erreichen. Die im Blick auf den Gesamtmarkt relativ günstigen Preise für die Kunden des Warener Grundversorgers erklärten sich also im Wesentlichen aus niedrigeren Einkaufspreisen in der Vergangenheit, teilte Stadtwerke-Geschäftsführer Michael Hübner mit. „Um den Zukauf teurer Energie zu begrenzen und damit die Preise für unsere Kunden soweit wie überhaupt möglich zu stabilisieren, bieten wir bis auf Weiteres keine neuen Verträge an”, so der Stromversorger an der Müritz auf Nordkurier-Anfrage weiter. Dieser Schritt sei nicht leicht gefallen. Man hoffe, sich in absehbarer Zeit wieder allen Kunden öffnen zu können.

Verbraucherzentrale bestätigt Aussagen

Diese Entscheidung ist zumindest rechtlich nicht zu beanstanden. Nach § 36 des Energiewirtschaftsgesetzes hat ein Stromkunde einen Rechtsanspruch auf einen Vertragsabschluss lediglich gegenüber dem Energieunternehmen, das in der Region mit der Grundversorgung beauftragt ist. Das bestätigt Claus Schmiedek. Er ist Fachbereichsleiter Recht bei der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern. Im konkreten Fall seien das Menschen oder Unternehmen, die ihren Sitz im Stadtgebiet von Waren hätten. Alle anderen fielen unter den Bereich Sonderkunden. In diesen Fällen gelte die Vertragsfreiheit, und dies eben auch für Betriebe wie die Stadtwerke. Zu deutsch: Ob die Stadtwerke Waren Kunden von außerhalb aufnehmen, ist ihre freie Entscheidung.

Empfehlung für Grundversorger

Vor diesem Hintergrund rät Schmidek Kunden bis auf Weiteres, bei ihrem jeweiligen Grundversorger zu bleiben oder zu ihm zurückzukehren. Nach den Erfahrungen der Verbraucherzentrale in der letzten Zeit sei das sicherer und in vielen Fällen sogar günstiger, als sich einen Anbieter zum Beispiel im Internet zu suchen.