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Tarifstreit in MV

Nichts geht mehr im Busverkehr – Verdi-Streik beginnt

Waren / Lesedauer: 2 min

Busfahrer in Mecklenburg-Vorpommern fordern mehr Geld und haben am Donnerstagmorgen mit ihrem Streik begonnen. Leidtragende sind die Fahrgäste.
Veröffentlicht:16.01.2020, 07:21

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In Mecklenburg-Vorpommern haben am Donnerstagmorgen Warnstreiks im öffentlichen Personennahverkehr begonnen. Betroffen sind nach Angaben der Gewerkschaft Verdi große Teile des Landes. Vereinzelt würden Busse fahren, aber insgesamt werde es voraussichtlich zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen kommen, sagte ein Verdi-Sprecher am Donnerstagmorgen. Die meisten der rund 1500 Mitarbeiter in den Nahverkehrsbetrieben in Mecklenburg-Vorpommern sind seinen Angaben dem Aufruf gefolgt. Der Warnstreik soll demnach bis 10 Uhr andauern.

Unter anderem bei der MVVG im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte wird gestreikt. Lediglich drei Busse in Waren (Müritz) und zwei in Röbel/Müritz sind für Fahrten mit Sonderberechtigung im Einsatz. Der Schülerverkehr kam auch zum Erliegen. Der Streik wird bis 10 Uhr gehen und die Rückfahrten der Kinder von den Schulen ist damit gewährleistet. „Die Tarifverhandlungen sind festgefahren und wir brauchen Lösungen“, so Andreas Riedl von Verdi. „Leidtragende sind heute leider die Fahrgäste, dafür entschuldigen wir uns. Aber die versprochenen Tarifanpassungen liegen 30 Jahre zurück und wurden bislang nicht erfüllt“, so der Gewerkschaftssekretär.

Landesweit sind Zehntausende Arbeitnehmer und Schüler betroffen. Laut Bildungsministerium sind Schüler, die auf Busse oder Straßenbahnen angewiesen sind, entschuldigt, wenn keine öffentlichen Verkehrsmittel fahren.

Mit dem Warnstreik will Verdi vor den Tarifverhandlungen mit dem Kommunalen Arbeitgeberverband MV Druck machen. Verdi verlangt bei einer einjährigen Laufzeit eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,06 Euro pro Stunde rückwirkend zum 1. Januar und einen Angleichungsschritt an andere Tarifgebiete von 100 Euro. Die kommunalen Arbeitgeber lehnten diese Forderung wirtschaftlich nicht tragbar ab. Das würde zu Fahrpreiserhöhungen und Angebotseinschränkungen führen.