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Tödlicher Arbeitsunfall

Polizei ermittelt gegen Mitarbeiterin von Agrarhandel

Waren / Lesedauer: 2 min

Einen Tag nach dem tödlichen Arbeitsunfall im Agrarhandel Grüssow steht die Firma im Fokus der Polizei. Die Ermittler prüfen den Verdacht der fahrlässigen Tötung.
Veröffentlicht:21.06.2018, 14:46
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Einen schweren Schicksalsschlag muss die Familie verkraften, die einen aus ihrer Mitte verlor, während er seinen Job tat. Aber auch der Grüssower Agrarhandel, der seit dem tragischen Geschehen am Mittwoch im Ausnahmezustand ist, hat einen Kollegen verloren. Nun richten sich die Ermittlungen nach Nordkurier-Informationen gegen eine 33-jährige Mitarbeiterin. Das bestätigte am Donnerstag Polizeisprecherin Nicole Buchfink auf Nachfrage. Die Ermittlungen seien auch da noch am Anfang. Ob der Verdacht der fahrlässigen Tötung sich erhärtet, muss geprüft werden.

Der 54-jährige Mitarbeiter, der nach Nordkurier-Information aus der Region stammt, hatte laut Polizei am Mittwoch versucht, ein Mähwerk an das Heck eines Traktors anzuschließen. Dabei habe es Komplikationen gegeben. Um diese zu beheben soll der Verunglückte sich zwischen den Traktor und das Mähwerk gebracht haben. Aus bislang unbekannten Gründen wurde er dabei plötzlich eingeklemmt. Vor allem am Oberkörper wurde er dabei so schwer verletzt, dass er wenig später im Rettungswagen starb.

Alle Kollegen werden befragt

Seelsorger, Sachverständige und Gutachter der Dekra und die Polizei seien seit dem Unfall auf dem Gelände. „So ein sehr emotionales Erlebnis wie ein tödlicher Unfall ist auch für die Mitarbeiter schwer zu verarbeiten”, weiß Buchfink um die Aufgabe der Seelsorger, die sich nach tragischen Ereignissen auch um Angehörige kümmern.

Dennoch. Der Fall müsse aufgeklärt werden. Was sich wie und warum ereignete, das sollen die Kripo und andere Ermittler nun herausfinden. Auch Fachleute vom Arbeitsschutz seien kurz nachdem der 54-Jährige ums Leben gekommen war, in Grüssow gewesen, um alles zu begutachten. Laut der Polizeisprecherin werden nun auch die Ersthelfer, diejenigen, die den Notruf gewählt haben, die Kollegen und alle, die mit dem Betrieb an diesem Tag in irgendeinem Zusammenhang standen, vernommen.

Erst wenn alle polizeilichen Ermittlungen zusammengetragen und abgeschlossen sind, dann landen sie auf dem Tisch der Staatsanwaltschaft. Diese entscheidet dann, ob möglicherweise jemand angeklagt wird. Doch bis dahin könnten noch Wochen oder Monate vergehen, sagte die Sprecherin der Neubrandenburger Staatsanwaltschaft, Beatrix Komning. Der Traktor vom Typ MTS und das Mähwerk seien beschlagnahmt worden. Sie sollen genau untersucht werden.

Beim Agrarhandel in Grüssow wollte sich am Donnerstag niemand zu dem Vorfall äußern. Nur so viel: Die Firma sei bis auf Weiteres geschlossen.