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Gerichtsverhandlung

Prozess-Termin für Mord an Warener Anwältin steht fest

Waren / Lesedauer: 1 min

Ein halbes Jahr nach dem Mord an einer Warener Rechtsanwältin wird dem mutmaßlichen Täter bald der Prozess gemacht.
Veröffentlicht:20.04.2018, 05:40
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Der Termin steht fest. Am 31. Juli wird der Prozess gegen den 79-jährigen Warener eröffnet, der eine Rechtsanwältin erschossen haben soll. „Vorerst sind vier Verhandlungstage festgesetzt”, sagte Dr. Benjamin Beischer, Sprecher am Landgericht Neubrandenburg auf Nachfrage. Vom weiteren Procedere ist nichts bekannt.

Dem Senior wird vorgeworfen, Anfang Februar eine Juristin in deren Kanzlei in Waren mit drei Schüssen in den Kopf getötet und die Waffe anschließend auf der Flucht zu Fuß weggeworfen zu haben. Der Rentner war noch am Abend des Tattages verhaftet worden und sitzt seitdem in U-Haft. Der Fall hatte die Stadt schockiert. Die Suche nach der Mordwaffe war Mitte März wegen mangelnder Erfolgschancen eingestellt worden. Kurz darauf hatte die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Warener erhoben.

Anwälte wollen Angeklagten nicht vertreten

Motiv für die Tat sollen „langjährige vermögensrechtliche Auseinandersetzungen zwischen dem Mann, der Anwältin und deren Ehemann” gewesen sein, wie es aus dem Landgericht hieß. Der Beschuldigte, der kein Mandant der Anwältin war, soll dazu mehrfach in der Kanzlei gewesen sein. Das Opfer war allein in der Kanzlei. Der 79-Jährige habe die Vorwürfe bestritten, hieß es.

Bei Mord droht eine Gefängnisstrafe von 15 Jahren (milder Fall) bis zu lebenslang. Unter den Müritzer Juristen wollte wegen Befangenheit niemand den Angeklagten verteidigen. Schließlich war eine Kollegin umgekommen. Nun wird der Rentner von einem Anwalt aus Bremen vertreten.