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Gerichtsverhandlung

Prozess wegen getöteter Anwältin in Waren startet

Waren / Lesedauer: 2 min

Ein halbes Jahr nach den tödlichen Schüssen auf eine Rechtsanwältin in Waren wird am Dienstag der Prozess gegen den Tatverdächtigen eröffnet. Dabei soll auch der psychische Zustand des Beschuldigten erörtert werden.
Veröffentlicht:31.07.2018, 06:34
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Mord. So lautet die Anklage der Staatsanwaltschaft gegen den 80-jährigen Warener, der am Dienstag vor Gericht kommt. Zum Auftakt des Prozess (10 Uhr) werden am Neubrandenburger Landgerichts zahlreiches Publikum und ein Großaufgebot an Medienvertretern erwartet.

Dem angeklagten Rentner aus Waren wird vorgeworfen, die Juristin an jenem 1. Februar, als diese allein im Anwaltsbüro war, „heimtückisch getötet“ zu haben und anschließend geflohen zu sein. Der Rentner aus Waren hat nach Überzeugung der Anklagevertreter die 67-jährige Frau am 1. Februar, als sie allein im Anwaltsbüro war, mit drei Schüssen getötet und ist dann geflohen. Der Mann wurde nach Hinweisen aus dem Umfeld des Opfers und von Zeugen noch am Tatabend in seiner Wohnung festgenommen. Zuvor hatte die Polizei mit einem Großaufgebot in der Müritzstadt nach ihm gesucht.

Beschuldigter und Anwältin kannten sich

Laut Staatsanwaltschaft wurden unter anderem Spuren des Opfers an der Kleidung des Tatverdächtigen gefunden. Der Mann soll sich bis dato nicht zur Tat geäußert haben. Er hatte den Ermittlern aber aus der Untersuchungshaft heraus Hinweise zum Verbleib der Tatwaffe gegeben. Die Pistole war daraufhin auch in einem Waldstück bei Waren/Kamerun gefunden worden.

Der Beschuldigte, die Anwältin und deren Ehemann sollen sich länger gekannt haben. Als Motiv für die Bluttat sieht die die Staatsanwaltschaft „langjährige vermögensrechtliche Auseinandersetzungen“ zwischen den Beteiligten.

Für den Prozess sind vier Verhandlungstage geplant, zwölf Zeugen sind geladen. Auch der psychische Zustand des Beschuldigten soll erörtert werden, heißt es, unter anderem um abzuwägen, ob es sich bei der Tat juristisch gesehen um Mord oder Totschlag handelt. Ein Urteil wird frühestens Ende August erwartet.