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Polizei zieht Bilanz

Raser, Alkohol, Vorfahrtfehler: Unfälle an der Müritz nehmen zu

Waren / Lesedauer: 2 min

Die Zahlen sind eindeutig: 2017 gab es in der Müritzregion wieder mehr Verkehrsunfälle – und mehr schwer verletzte Personen. Der Polizei sieht nur eine Option, die Unfallzahlen zu verringern.
Veröffentlicht:25.04.2018, 19:30

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Mehr Temposünder, mehr Alkoholfahrten, mehr Schwerverletzte: Das ist das Ergebnis der Verkehrsunfallstatistik für den Bereich Mecklenburgische Seenplatte, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Im Jahr 2017 sind die Verkehrsunfälle – nach zuletzt rückläufigen Zahlen – wieder deutlich gestiegen. Allen voran in der Müritzregion. Im Bereich der Polizeireviere Waren und Röbel gab es im vergangenen Jahr insgesamt 2823 Unfälle. 2016 waren es noch exakt 2604 gewesen.

„Dadurch, dass die Zahlen die Jahre zuvor rückläufig waren, gibt es nun nichts Erfreuliches zu berichteten”, fasst Diana Mehlberg, Pressesprecherin des Polizeiinspektion Neubrandenburg, gegenüber dem Nordkurier zusammen.

Zahl der Verkehrstoten leicht gesunken

Eine der Hauptursachen für die gestiegenen Unfälle liegt laut dem Polizeibericht im Bereich Geschwindigkeit. Wegen erhöhten Tempos krachte es 2017 insgesamt 126-mal, 2016 war es noch 76-mal. Warum die Müritzer plötzlich mehr auf das Gaspedal treten, ist ungewiss. „Es gibt keine bekannten Gründe. Es ist schwer zu spekulieren”, sagt Mehlberg.

Doch auch das Missachten der Vorfahrt und Alkohol am Steuer gehören weiter zu den maßgeblichen Unfallursachen an der Müritz. Hier blieben die Zahlen etwa konstant mit leichtem Ab- beziehungsweise Anstieg.

Dafür notierten die Beamten deutlich mehr Unfälle mit Sachschaden. Hohen Blechschaden hat es 2016 noch 49-mal gegeben, während es 2017 schon 71-mal der Fall war. Einziger kleiner „Lichtblick“ im Polizeibericht: Die Zahl der Verkehrstoten ist in der Müritzregion von 8 auf 6 gesunken.

Den Menschen vermitteln, dass es auch langsam geht

„Die Unfallzahlen sollen wieder minimiert werden. Wir wissen, dass wir diese durch Kontrollen eingrenzen können”, so Mehlberg. Vor allem den Rasern soll es an den Kragen gehen und weiter vermehrt Geschwindigkeitsüberprüfungen geben – auch neben den themenorientierten Verkehrskontrollen, die die Polizei dieses Jahr in ganz MV durchführt. „Kontrollen, Kontrollen, Kontrollen”, sagt Mehlberberg deutlich, „das ist die Möglichkeit, die uns bleibt”. Zudem wolle man aber auch durch Kampagnen „die Menschen darauf aufmerksam machen, dass es auch langsam geht”.