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CDU-Veranstaltung abgesagt

Rehbergs Nachfolger hängen in der Luft

Waren / Lesedauer: 4 min

Wer wird ins Rennen um den flächengrößten Bundestagswahlkreis geschickt und wo wird Eckhardt Rehbergs Nachfolger gewählt? Erst sollte es Waren sein, dann wegen Corona Ivenack. Nun kommt es aber ganz anders.
Veröffentlicht:05.11.2020, 18:30

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Welcher Christdemokrat darf bei der Bundestagswahl im nächsten Jahr um das Erbe des langjährigen Bundestagsabgeordneten Eckhardt Rehberg (CDU) kämpfen? Das wollten die CDU-Mitglieder eigentlich am Samstag bei der Nominierungsveranstaltung in Ivenack entscheiden. 900 Mitglieder waren eingeladen, um in der Traditionshalle den Kandidaten für den Bundestagswahlkreis 17, dem flächengrößten in ganz Deutschland, zu wählen. Doch daraus wird nichts. Die Veranstaltung muss aufgrund der Corona-Situation verschoben werden, wie der Geschäftsführer des CDU-Kreisverbands Mecklenburgische Seenplatte, Michael Rißer, dem Nordkurier sagte.

Wann die Veranstaltung nachgeholt wird, sei unklar. „Wir wollen das im besten Fall noch in diesem Jahr entscheiden. Allerspätestens aber bis Februar, wenn der Landesverband die Listenplätze bestimmt“, sagte Michael Rißer.

Normalerweise kommen 200 Mitglieder

Ursprünglich sollte die Veranstaltung am Samstag im Warener Bürgersaal stattfinden. Doch durch die Corona-Auflagen wich man auf den größeren Saal in Ivenack aus. Für gewöhnlich würden zu den Nominierungsveranstaltungen tatsächlich um die 200 Mitglieder kommen, wie Rißer sagte. „Abstimmen dürfen alle CDU-Mitglieder, die ihren Wohnsitz im Wahlkreis haben. Die Veranstaltung fand immer so statt, dass wir vorab keine Rückmeldung einforderten. Dadurch weiß man nicht ganz genau, wie viele Mitglieder kommen“, erklärte Michael Rißer. Bisher sehe die Satzung auch vor, dass diejenigen, die abstimmen, auch vor Ort präsent sein müssen. „Daran würden wir auch gerne festhalten. Sollten die Infektionszahlen aber weiter stiegen und noch lange so hoch bleiben, müssten wir die Satzung ändern und die Wahl per Briefwahl zulassen“, sagte Rißer.

Zwei Bewerber: Erfahrung und frischer Wind

Die Bewerber hängen nun in der Luft und können höchstens die gewonnene Zeit für innerparteiliche Eigenwerbung nutzen. Bisher ist bekannt, dass Olaf Skoeris und Dr. Stephan Bunge antreten wollen. Beide Bewerber haben sich jetzt kürzlich auch in Waren beim Stammtisch des CDU-Stadtverbandes im Brauhaus vorgestellt.

Für den 40-jährigen Unternehmensberater Stephan Bunge ist es der zweite Anlauf für eine Kandidatur. Im Jahr 2017 hatte es der studierte Verkehrsingenieur aus der Gemeinde Wulkenzin bei Neubrandenburg schon einmal im Wahlkreis 16 versucht. Allerdings entschieden sich die Christdemokraten damals für den jungen Jura-Studenten Philipp Amthor. Seit fünf Jahren ist Stephan Bunge im Landesvorstand der CDU und gehört auch seit 2011 der CDU-Fraktion des Kreistags Mecklenburgische Seenplatte an.

Ganz frisch in der Partei ist hingegen der zehn Jahre ältere Kandidat Olaf Skoeris aus Dahmen. Erst vor vier Monaten ist der Veterinärmediziner und Landwirt im Nebenerwerb der Partei beigetreten und möchte frischen Wind und bürgernahe Politik in die CDU bringen, wie er in Waren sagte.

Große Fußstapfen

„Beide Kandidaten wissen um die großen Fußstapfen von Eckardt Rehberg, diese wollen sie bestmöglich ausfüllen und unseren Landkreis in Berlin vertreten und repräsentieren“, sagte CDU-Stadtchef Christian Holz. Die Warener hätten beim Stammtisch vor allem Fragen zur Perspektive des ländlichen Raums, zum Thema Schulen, Bildung und Bürokratieabbau gestellt.

Landtagswahl: Kandidaten ebenfalls am Start

Den Stammtisch nutzten auch Thomas Tokarski und Enrico Malow, um für sich zu werben. Die beiden CDU-Männer wollen im nächsten Jahr in den Landtag ziehen.Wer antreten darf und ob vielleicht noch ein dritter seinen Hut in den Ring wirft, bleibt auch noch offen. Denn auch für die Nominierungsveranstaltung für den Landeswahlkreis gibt es noch keinen Termin. Laut Michael Rißer soll die Wahl im Warener Bürgersaal stattfinden. Thomas Tokarski studierte Medizin und BWL und ist zur Zeit als Betriebsleiter für ein in Deutschland und Europa tätiges Unternehmen für Abwassertechnik tätig. Seit 2015 ist er Mitglied im CDU-Ortsverband Peenehagen und seit 2019 in der Gemeindevertretung und Vorsitzender des Finanzausschusses. Enrico Malow ist gelernter Maler und seit 2009 ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Grabowhöfe und seit zwei Jahren Amtsvorsteher des Amtes Seenlandschaft. Malow arbeitet als Hausmeister für den Landkreis in der Beruflichen Schule Waren und ist Kreistagsmitglied.