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Kontrolle in Waren

Reichsbürger liefern sich Verfolgungsjagd mit Polizei

Waren / Lesedauer: 2 min

Zwei Reichsbürger haben sich einer Polizeikontrolle in Waren widersetzt. Stattdessen gaben sie Gas – und brachten etliche Autofahrer in Gefahr.
Veröffentlicht:22.02.2018, 13:22
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Eine gefährliche Verfolgungsjagd haben sich zwei Reichsbürger mit der Warener Polizei geliefert. Wie Polizeisprecherin Diana Mehlberg aus Neubrandenburg am Donnerstag mitteilte, hatten sich die beiden 29- und 32-jährigen Brüder am Mittwochabend einer spontanen Kontrolle der Beamten in Waren widersetzt. Da einer der beiden Männer mit einem Haftbefehl gesucht wurde und die Polizei dessen Autokennzeichen bekannt sei, habe man den Wagen stoppen wollen.

Doch die Brüder gaben Gas, statt anzuhalten. Durch Waren bis nach Jabel rasten die Männer und die Polizei hinterher. Andere Autofahrer auf der Strecke seien dabei in lebensbedrohliche Situationen geraten, da sich die Männer auf der Flucht weder an Tempolimits noch an Überholverbote gehalten hätten. „In mehreren Fällen mussten die Autofahrer stark bremsen und auf die Bankette oder den Bürgersteig ausweichen, um einen Zusammenstoß zu vermeiden”, so die Sprecherin. Die Verfolgungsfahrt endete erst an der Wohnung der Reichsbürger in Jabel.

Die Polizei musste Verstärkung anfordern

Doch auch dort soll sich der 32-jährige Fahrer des Fluchtwagens, der sich nicht ausweisen wollte und deshalb mit aufs Revier sollte, heftig gewehrt haben, indem er z. B. die Fahrertür wieder schließen wollte. Dabei wurde ein Beamter an der Hand leicht verletzt, als er das Schließen der Tür verhindern wollte. Auch der jüngere Bruder habe sich der Festnahme widersetzt.

Polizeiverstärkung aus Waren brachte Erfolg: die Brüder wurden abgeführt. Da beide keine Ausweispapiere bei sich trugen und auch keine Angaben zu ihren Personalien machten, wurden sie zur Feststellung der zweifelsfreien Identität in Gewahrsam genommen. Nachdem Fingerabdrücke genommen wurden, konnte der 32-Jährige gehen. Auch sein Bruder wurde, nachdem er eine Geldstrafe gezahlt hatte, auf freien Fuß gesetzt, da dadurch laut Polizei der Haftbefehl aufgehoben wurde.

Laut Angaben der Polizei gehören beide Brüder der sogeannten Reichsbürger-Szene an.

Gegen die Männer wird nun wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Fahren ohne Fahrerlaubnis ermittelt. Autofahrer, die am Mittwoch gegen 17.40 Uhr auf der Warendorfer Straße oder auf der L 205 die Verfolgungsjagd erlebten und ausweichen mussten, mögen sich bei der Polizei melden unter Telefon 03991/176224 oder per Mail unter [email protected].