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Stadtvertreter beschließen

Sanierung statt neuer Schulen in Waren West

Waren / Lesedauer: 2 min

Die Stadtvertretung hat entschieden. Beide Schulen im Westen der Stadt werden für die Inklusion durch Sanierung fit gemacht. Eine wird jedoch erweitert.
Veröffentlicht:10.04.2019, 21:46

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Enttäuschte Reaktionen bei der gut besuchten Stadtvertretung am Mittwochabend: „Das kann ja wohl nicht wahr sein“, raunte es im Publikum. Zuvor war der Antrag der FDP/MUG-Fraktion abgeschmettert worden. Diese hatte innerhalb weniger Wochen ein Konzept auf die Beine gestellt, um die Regionalschule Waren-West und die Grundschule „Käthe Kollwitz“ durch zwei Neubauten in Modulbauweise zu ersetzen.

Auch ein überraschend vorgebrachter Antrag des Linke-Abgeordneten Rüdiger Prehn fand keine Mehrheit. Dieser hatte einen Kompromiss vorgeschlagen: Einen Neubau für die Käthe-Kollwitz-Grundschule und die Sanierung plus Erweiterung der Regionalschule. So ähnlich hatte übrigens die Vorzugsvariante des Bürgermeisters ausgesehen, die am 13. März von CDU und FDP/MUG überraschend früh abgelehnt worden war.

10 Millionen Euro Kosten für die Stadt

Am Ende setzte sich gegen 21 Uhr ein gemeinsamer Vorschlag der CDU, der SPD/Grünen und der Linken durch, der den Vorschlag der Verwaltung ergänzt. Somit wird es keinen Neubau geben. Vielmehr sollen beide Schulen inklusionsgerecht saniert werden. Die Pavillons an der Grundschule werden durch Neubauten ersetzt. Die Regionalschule West bekommt einen Anbau für rund 2,7 Millionen Euro. Mit diesem sollen die derzeit ins Gymnasium ausgelagerten zwei Klassen für Produktives Lernen wieder nach Waren West zurückgeholt, die räumlichen Voraussetzungen für die Einführung des Pflichtfaches Informatik geschaffen und ausreichende Voraussetzungen für die prognostizierte Entwicklung der Schülerzahlen geschaffen werden.

Die Gesamtkosten für dieses Projekt betragen knapp 17 Millionen Euro. Abzüglich der in Aussicht gestellten Fördermittel verbleiben knapp 10 Millionen Euro, die die Stadt selbst finanzieren muss.

Schulen nachweislich in gutem Zustand

Zuvor hatten sowohl Anke Dörner als Sprecherin der vereinten Elternräte in Waren West als auch die Schulleiterin der Regionalen Schule, Sylvia Hänsel, ihre Forderung nach dem Neubau zweier Schulen bekräftigt. Die Schulen befänden sich in einem schlechten Zustand, zudem brauche man unbedingt mehr Platz, argumentierten sie.

Vertreter der CDU und der SPD verteidigten ihre Variante. Beide Schulen befänden sich nachweislich in einem guten Zustand. Das habe ein Gutachten des landeseigenen Betriebs für Bau und Liegenschaften (BBL) bescheinigt. Jürgen Seidel (CDU) warnte vor „Kapitalvernichtung“. „Etwas Werthaltiges wirft man nicht einfach weg“, sagte Ralf Schütze (SPD). Ralf Spohr (CDU) verwies auf das viele Geld, das man bereits in beide Schulen gesteckt habe. Am Ende setzte sich ihr Vorschlag mit großer Mehrheit durch.