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Sondersitzung zum Hafenausbau

Schaufelt sich Waren das nächste Millionengrab?

Waren / Lesedauer: 2 min

Nachdem die Stadt Waren über Jahre die Wirtschaftlichkeit von Millioneninvestitionen ignoriert hat, soll jetzt alles anders werden: Eine Kosten-Nutzen-Analyse soll helfen.
Veröffentlicht:19.09.2017, 16:28

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Die Wunden sind noch längst nicht verheilt – die Kostenexplosion beim Ausbau des Stadthafens und die damit verbundene harsche Kritik an den Verantwortlichen in Verwaltung und Politik liegt immer noch wie ein Damoklesschwert über der Müritzstadt. Was mit einer Investitionssumme von etwas über vier Millionen Euro begann, steigerte sich über sechs und acht bis auf zehn Millionen Euro. Erst als die Kosten immer weiter ausuferten, entschlossen sich die Volksvertreter, sich quartalsmäßig einen Controllingbericht mit den jeweils aktuellen Zahlen vorlegen zu lassen. Doch da war das Kind schon in den Brunnen gefallen – ausbaden durfte es am Ende der Steuerzahler.

Bund der Steuerzahler prangerte Millioneninvest an

Das böse Wort vom „Millionengrab Hafen“ machte in und um Waren die Runde. Die Volksseele kochte. Damit nicht genug – überregionale Medien berichteten deutschlandweit über die Geldversenkung in der Müritz. Unter anderem berichtete das ZDF direkt aus Waren. Und auch der Bund der Steuerzahler prangerte den Erweiterungsbau des Stadthafens an.

Aus Schaden wird man bekanntlich klug – in einer gemeinsamen öffentlichen Sitzung von Finanzausschuss und Stadtentwicklungsausschuss wollen die Politiker am Donnerstagabend (18 Uhr, Ratssaal) eine Kosten-Nutzen-Analyse für das nächste Millionenprojekt erörtern und damit besser gewappnet sein. Diesmal geht es um den Ausbau der Steinmole – den wollen die Stadtvertreter nicht einfach im vorauseilenden Gehorsam abnicken. Dies machte beispielsweise CDU-Kommunalpolitiker Mathias Kumpf bereits vor Monaten deutlich. „Für mich gibt es die Steinmole nicht um jeden Preis. Selbst wenn in einer Hafenkonzeption von 2010 die Erweiterung des Stadthafens im Zusammenhang mit dem Umbau der Steinmole stand“, betonte er in den zähen Beratungen für den Haushalt 2017.