StartseiteRegionalMüritzScheunenbrand: Beweislage sieht mau aus

Ermittlungen abgeschlossen

Scheunenbrand: Beweislage sieht mau aus

Altenhof / Lesedauer: 3 min

Der Fall der im August abgebrannten Feldsteinscheune in Altenhof liegt nun auf dem Tisch der Staatsanwaltschaft. Zuvor erfolgte eine intensive Spurensuche.
Veröffentlicht:20.10.2017, 18:13

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Zehn Wochen nach dem Großfeuer in Altenhof, dem eine Feldsteinscheune zum Opfer fiel, sind die Ermittlungen der Kriminalkommissariats-Außenstelle Röbel seit dieser Woche abgeschlossen. Dies bestätigte Polizeisprecherin Kathrin Jähner auf Nachfrage. Das Strafverfahren sei zur weiteren Entscheidung an die Staatsanwaltschaft Neubrandenburg abgegeben worden.

Dort war am Freitag eine Erfassung der Akten noch nicht erfolgt. „Eine Beurteilung der Sach- und Rechtslage ist erst nach Studium des Vorgangs möglich“, erklärte Oberstaatsanwältin Beatrix Komning. Sobald die Akten eingegangen und dem zuständigen Dezernenten vorgelegt worden seien, werde dieser zu prüfen haben, ob und gegen wen die Ermittlungen einen hinreichenden Tatverdacht begründen konnten.

Motive sind reine Spekulation

Die Prüfung dürfte allerdings recht fix vonstatten gehen, denn „im Rahmen der umfangreichen Ermittlungen haben sich keine gerichtsverwertbaren Beweise gegen einen möglichen Tatverdächtigen ergeben“, sagte Kathrin Jähner. Die Motive für die Tat könnten vielfältig sein, wären aber reine Spekulation. Im Verfahren wurde wegen vorsätzlicher Brandstiftung ermittelt. Dabei droht Tätern gemäß Paragraf 306 StGB eine Freiheitsstraße von einem bis zu zehn Jahren.

Dass sich die Untersuchungen über so viele Wochen hinzogen, erklärt Polizeihauptkommissarin Kathrin Jähner so: „Die zeitintensiven Ermittlungen im hiesigen Fall begründen sich einfach dadurch, dass zahlreiche Zeugen vernommen werden mussten. Die vorerst letzte Vernehmung fand erst vor wenigen Tagen statt.“

Schadenssumme von 100 000 Euro bestätigt

Diesen Aufwand dürfe man nicht unterschätzen. Die zu vernehmende Person werde angeschrieben und bekomme einen Termin zur Vernehmung. „Hierbei kommt es ganz oft zu Terminverschiebungen. Durch die Vernehmung können sich zudem weitere Ermittlungsansätze ergeben, welchen nachgegangen werden muss.“

Ein weiterer Zeit-Fresser: die vielen Spuren am Brand-Tatort – in diesem Fall erfolgte die Sicherung durch die Beamten des Kriminaldauerdienstes Neubrandenburg. Kathrin Jähner: „Viele Spuren müssen durch spezielle computergestützte Verfahren im Labor ausgewertet werden. Die gesicherten Spuren werden zur Untersuchung und Auswertung an das Landeskriminalamt geschickt.“ Auch hier gebe es Wartezeiten, da dies die einzige Stelle zur Auswertung der Spuren in MV sei.

Bei dem Brand in Altenhof waren viele Anwohner in der Nacht zum 11. August kurz nach 1 Uhr von ohrenbetäubendem Lärm aus dem Schlaf gerissen worden. Die Feldsteinscheune mitten im Ort im Südwesten der Müritzregion stand lichterloh in Flammen. Fast explosionsartig hatte sich das Feuer in dem alten Gebäude ausgebreitet. Die Scheune war nicht mehr zu retten, ebenso die darin gelagerten Heu- und Strohballen und untergestellten landwirtschaftlichen Geräte. Der Sachschaden wurde von der Polizei frühzeitig auf etwa 100 000 Euro beziffert. Eine Summe, die Kathrin Jähner jetzt nach Abschluss der Ermittlungen bestätigte.