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Veranstaltungen an der Müritz

Schiff ahoi: Sail-Vertrag in trockenen Tüchern

Waren / Lesedauer: 3 min

Nach langem Hin und Her und vielen Quereleien haben Warens Stadtvertreter jetzt einer weiteren Zusammenarbeit mit den Organisatoren des maritimen Ereignisses ihren Segen gegeben. Aber ob denen der Vertrag so gefällt, ist noch offen.
Veröffentlicht:03.10.2013, 11:28
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 Geht es nach dem Willen des Warener Stadtparlaments, bleiben die Organisatoren der Müritz-Sail auch in den kommenden fünf Jahren die alten. Die gewählten Stadtvertreter haben einem Vertrag mit den Veranstaltern Kongress- und Veranstaltungs Service GmbH und Tournet Management zur weiteren Durchführung des maritimen Spektakels zugestimmt. Durchgesetzt hat sich der Entwurf der FDP-Fraktion.

Der Entscheidung sind monatelange Diskussionen vorausgegangen. Hauptstreitpunkt während der Auseinandersetzungen waren die Zuschüsse, die von der Stadt Waren den privaten Organisatoren zugesagt wurden. Ob die Erhebung von Parkplatzgebühren durch die Sail-Macher oder die zahlreichen Leistungen, die unter anderem vom Stadtbauhof für die große Feier geleistet werden, alles sollte auf den Prüfstand. Besonders kritisiert wurde von den Stadtvertretern, dass in den früheren Vertragsentwürfen keine genauen Zahlen enthalten waren, die Rückschlüsse auf die Unterstützung durch die Stadt zulassen. Einige Stadtvertreter begannen bereits an der Notwendigkeit zweier großer Feste – der Müritz-Sail und des Müritzfestes –zu zweifeln. Eine Bresche für die Müritz-Sail schlug immer wieder Warens Bürgermeister Günter Rhein, der die Werbewirksamkeit der Sail, zu der alljährlich Zehntausende Gäste pilgern, in den Vordergrund stellte. Die sei „unbezahlbar“. Die Kritiker der Sail bemängelten vor allem, dass die ursprüngliche Idee, einst ersonnen vom Ex-Landrat Jürgen Seidel (CDU) eine andere war. Eigentlich gedacht als ein Fest rund um die Müritz, sind von den Plänen nur die Veranstaltungen in Waren geblieben.

Ein neuer Vertrag über das maritime Ereignis war notwendig, weil die alte Übereinkunft ausgelaufen war. Die Organisatoren drückten aufs Tempo, bei spätem Vertragsabschluss werde es immer problematischer, alles gut vorzubereiten und Künstler an die Müritz-Sail zu binden, hieß es immer wieder.

Die jetzt beschlossene Übereinkunft listet konkret die sogenannten geldwerten Leistungen auf, die zu erbringen sich die Stadt verpflichtet. So die kostenlose Bereitstellung von Parkplätzen an die Organisatoren, die Leistungen des Stadtbauhofes und die benötigten Werbeflächen. Außerdem, so hieß es noch im Vertragsentwurf, unterstützt die Stadt die Müritz-Sail mit 10 000 Euro. Insgesamt sollte so das Fest mit 25 000 Euro „gesponsort“ werden. Genau der Punkt stieß dem Fraktionsvorsitzenden der Linken, Rüdiger Prehn, sauer auf.

„Warum“, so fragte der Kommunalpolitiker während der Beratung, „legen wir uns so genau fest?“. Bei schwierigen Haushaltslagen sollte in Zukunft genau hin geschaut werden, ob diese Summe nicht zu verringern ist. Dem stimmten die meisten Stadtvertreter an. Beschlossen wurde, die Höhe der finanziellen Zuwendungen künftig von der finanziellen Situation der Kommune abhängig zu machen.

Offen dagegen, ob den Organisatoren der Müritz-Sail das so gefällt. Denn so müssen die jedes Jahr aufs Neue um die Höhe der Zuschüsse bangen.