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Boot-Unglück

Schock sitzt tief nach Explosion auf Sportboot

Rechlin / Lesedauer: 2 min

Nach der Bootexplosion auf der Kleinen Müritz werden die Passagiere mit schweren Verbrennungen in Spezialkliniken behandelt. Die Betroffenheit im Urlauberparadies ist groß.
Veröffentlicht:27.06.2022, 14:51

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Einen Tag nach der Explosion auf einem Sportboot auf der Kleinen Müritz herrscht weiter große Betroffenheit in der Gemeinde. Wie die Wasserschutzpolizei am Montagmittag auf Nachfrage des Nordkurier mitteilte, liegen noch keine neuen Informationen zum Gesundheitszustand der drei Familienmitglieder aus dem brandenburgischen Herzberg vor.

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Die 59-jährige Frau und der 39-jährige Sohn erlitten durch das Unglück lebensbedrohliche und der 60-Jährige Vater schwere Verbrennungen, sodass alle Verunglückten mit Rettungshubschraubern in Spezialkliniken nach Lübeck und Berlin geflogen wurden.Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, ankerte das Boot mit den drei Passagieren an Bord am Sonntag zwischen den Ortslagen Rechlin und Vipperow, kurz vor der Insel Burgwall, als es gegen 11.50 Uhr zu der Explosion kam. Anschließend brach demnach Feuer aus. Die Personen wurden von der Freiwilligen Feuerwehr und Vipperows Hafenmeister mit Booten an Land gebracht. Zwei weitere Urlauber waren mit ihrem Sportboot ebenfalls vor Ort und unterstützten den Hafenmeister.

Die Rettungskette habe einwandfrei funktioniert. Das Feuer konnte durch die Freiwillige Feuerwehr Rechlin gelöscht werden. Was die Explosion ausgelöst hat, ist auch noch am Montag unklar. Der Kriminaldauerdienst und ein Brandursachenermittler waren vor Ort und haben die Ermittlungen aufgenommen. Das stark beschädigte Sportboot wurde in einen Hafen geschleppt.

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„Nach diesem schlimmen Unglück sind unsere Gedanken bei der Familie. Wir können nur wünschen, dass sie es schaffen”, sagte Rechlins Bürgermeister Wolf-Dieter Ringguth (CDU). Er war am Montag ehrenamtlich als Hafenmeister eingesprungen und schaute fassunglos auf die Unglücksstelle, so wie am Sonntag auch viele der Gäste im Hafen. Entsprechend groß ist die Anteilnahme in der Gemeinde am Südzipfel der Müritz.

Wolf-Dieter Ringguth möchte sich bei seinen Kameraden, aber natürlich auch allen anderen, Rettern und Helfern bedanken, die trotz der Entfernungen am Sonntag blitzschnell zur Stelle waren und versuchten, die Situation bestmöglichst zu bewältigen. „Es war schon der 38. Einsatz für unsere Wehr in diesem Jahr mit einem breiten Spektrum an Situationen. Dafür kann man nicht dankbar genug sein”, sagte Ringguth.

Erst am späten Samstagabend waren die Kameraden ausgerückt, weil ein Brand an der Bootsschuppenanlage gemeldet wurde. Tatsächlich hatte dort jemand trotz erhöhter Waldbrandgefahr ein kleines Lagerfeuer entfacht. „Da dachte ich ehrlicherweise, dass es ganz schön viel Aufwand für so eine kleine Sache war. Aber natürlich wünsche ich mir lieber fünf solcher Fehlalarme als so eine Tragödie”, sagte Ringguth.