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Polizei ermittelt wegen Kindesmissbrauch

Schwerer Verdacht gegen DRK-Mitarbeiter

Waren / Lesedauer: 2 min

Gegen einen Ehrenamtler des DRK werden schwere Vorwürfe erhoben. Er soll mehrere Minderjährige missbraucht haben.
Veröffentlicht:06.07.2021, 16:46

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Wegen schwerer Missbrauchsvorwürfe ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft gegen einen Mann aus der Region Waren. Nach Angaben des Polizeipräsidiums lägen in der Angelegenheit mehrere Anzeigen vor. In zwei Fällen gehe es um mehrfachen sexuellen Missbrauch von Minderjährigen. Die Vorfälle sollen bereits einige Jahre zurück liegen.

Bereits in den vergangenen Wochen hätten entsprechende Vernehmungen stattgefunden. Der Beschuldigte sei allerdings bisher nicht von den Behörden über die Vorwürfe informiert worden, bestätigte Polizeisprecherin Claudia Tupeit. Es sei übliche Praxis, in derartigen Fällen erst mit Opfern und potenziellen Zeugen zu sprechen, bevor dies geschieht, hieß es auf Nachfrage vom Polizeipräsidium Neubrandenburg.

Weitere Opfer?

Dabei gehe es unter anderem darum, Unschuldige zu schützen, falls sich bei den ersten Ermittlungen schnell Zweifel an den Aussagen ergeben. Die Ermittler wollen sich in der Regel aber auch ein erstes Bild machen, um einzuschätzen, ob es vielleicht weitere Missbrauchsfälle in dem Zusammenhang geben könne. Gleichzeitig bestehe, wenn es um Kindesmissbrauch gehe, ein Risiko, dass Täter Druck auf Zeugen ausüben.

Weil der Beschuldigte seit Jahren ehrenamtlich für das Rote Kreuz auch in der Kinder- und Jugendarbeit tätig ist, besteht nach Nordkurier-Informationen die Sorge, dass es weitere Opfer geben könnte. Die beiden namentlichen Anzeigen sollen allerdings nicht aus dem DRK-Umfeld stammen. Es gebe allerdings einen entsprechenden anonymen Hinweis, dessen Glaubwürdigkeit die Ermittler bislang nicht einschätzen können.

Vorstand „sehr bestürzt” über Vorwürfe

Im Gegensatz zum Beschuldigten haben die Ermittler allerdings bereits vor einiger Zeit das DRK informiert. Dort habe man entschieden, den Mitarbeiter umgehend aus der Kinder- und Jugendarbeit abzuziehen, so Polizeisprecherin Tupeit. Auch das Rote Kreuz bestätigt dieses Vorgehen auf Nachfrage. Es habe ein entsprechendes Gespräch zwischen dem Kreisvorstand und dem Beschuldigten gegeben, so DRK-Pressesprecherin Antje Habermann. Dies sei allerdings keine Vorverurteilung und diene auch dem Schutz des ehrenamtlichen Mitarbeiters bis zur Klärung der Vorwürfe. Der Vorstand des DRK-Kreisverbandes äußerte sich inzwischen in einer schriftlichen Stellungnahme. Darin heißt es unter anderem: „Wir sind deshalb sehr bestürzt über die Missbrauchsvorwürfe und werden uns vehement dafür einsetzen, dass sie lückenlos aufgeklärt werden.“ Zu Hintergründen werde man sich vorerst nicht äußern. „Die Vorwürfe zeigen, dass wir weiterhin alles, was in unserer Macht steht, tun müssen, um noch stärker präventiv sexuellen Missbrauch von Schutzbefohlenen und andere sexuelle Übergriffe zu verhindern“, heißt es weiter.