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Land- und Bundestagswahl

So haben die Müritzer in Stadt und Land gewählt

Müritzregion / Lesedauer: 2 min

Gleich fünf Vertreter schickt die Müritzregion in den Landtag. Doch wer hat wo wie gut abgeschnitten? Ein genauerer Blick deckt Überraschungen auf.
Veröffentlicht:29.09.2021, 14:10

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Keiner in der Seenplatte ist so wahlfreudig wie die Bürger des Wahlkreises 22, der sich aus den Ämtern Friedland, Neverin, Penzliner Land, Stargarder Land und Woldegk zusammensetzt. Von 33 408 Berechtigten nutzten bei der Landtagswahl 24 588 ihr Grundrecht, was eine Wahlbeteiligung von 73,6 Prozent ist. Ein Spitzenwert in der Region, und auch landesweit liegt der Wahlkreis damit in den Top 5. Das Direktmandat holte Dagmar Kaselitz (SPD) mit 7068 Stimmen. Obwohl Thomas Diener (CDU) nur 4417 Stimmen holte, konnte er durch den Rückzug von Michael Sack über die Landesliste nachrücken.

46 340 Wahlberechtigte gab es im Wahlkreis 20, zu dem die Stadt Waren, das Amt Malchow, das Amt Röbel-Müritz und das Amt Seenlandschaft Waren gehören. 31 991 machten von ihrem Wahlrecht Gebrauch, was einer Wahlbeteiligung von 69 Prozent entspricht. Das ist ein deutliches Plus im Vergleich mit der Landtagswahl vor fünf Jahren, bei der nur 58,2 Prozent ihre Stimme abgaben. Mit 11097 Stimmen holte Nadine Julitz (SPD) ziemlich deutlich das Direktmandat. Über ihre Landeslisten rutschen auch Thomas de Jesus Fernandes (AfD) und Elke-Annette Schmidt (Die Linke) in den Landtag. Die Müritz schickt also gleich fünf Vertreter nach Schwerin.

Umso ländlicher, umso AfD

Doch wie gut punkteten die Kandidaten direkt vor der Haustür? Nadine Julitz hat mit 4092 Erststimmen (35,9 Prozent) in Waren zwar deutlich gewonnen, allerdings weniger Stimmen bekommen als die SPD-Liste, die 4901 (42,8 Prozent) Menschen wählten. Als Schweriner hatte Thomas de Jesus Fernandes keinen Heimvorteil. Elke-Annette Schmidt bekam in ihrer Heimatstadt Malchow 350 Erststimmen (13,6 Prozent) und lag damit über dem Zweitstimmenergebnis von 227 Stimmen. 252 Grabowhöfer (48,6 Prozent) wählten ihren Bürgermeister und Landtagskandidaten Enrico Malow (CDU) mit der Erststimme. Jedoch bekam die CDU mit der Zweitstimme nur 18,6 Prozent. Es wollten sogar mehr Grabowhöfer die AfD als stärkste Kraft als die SPD. Auch für den Bundestag bekam die AfD hier 29,6 Prozent der Zweitstimmen, SPD 23 und CDU 18,1 Prozent, was für die CDU eine Halbierung der Stimmen bedeutet.

Bei der Wahl zum Deutschen Bundestag ist insgesamt zu erkennen, dass die Prozente der AfD umso höher steigen, je ländlicher es wird. Und das, obwohl (oder vielleicht auch weil) die Partei in den Gemeindevertretungen oft gar nicht aktiv ist. So hat die AfD in Möllenhagen 26,9 Prozent bekommen und liegt damit nur knapp hinter dem SPD-Ergebnis von 28,2 Prozent. Blau ist auch das Eldetal, wo die AfD mit 28,9 Prozent die meisten Zweitstimmen holte. 27,9 Prozent holte die AfD auch in Nossentiner Hütte, hauchdünn hinter der SPD.