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Dreiste Handwerkermasche

Sohn verhindert Betrug durch Dachhaie in Malchow

Malchow / Lesedauer: 2 min

Für zunächst 300 Euro wollten drei Männer an einem Haus in Malchow Dachrinnen montieren. Die Besitzer wurden genötigt, den Arbeiten zuzustimmen, die dann plötzlich zehnmal so viel kosten sollten.
Veröffentlicht:06.08.2019, 13:01

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Dreister geht es kaum: Obwohl ein Malchower Ehepaar keinen Dacharbeiten an seinem Haus in Malchow zustimmte, machten sich am Montagnachmittag drei ausländische Männer daran, Dachrinnen zu montieren. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, verließen die Täter im Alter von 25 bis 30 Jahren das Haus mit einer Ausrede fluchtartig, als der Sohn des Ehepaares gegen 17 Uhr das elterliche Grundstück betrat. Die Männer waren mit einem weißen Transporter der Marke Ford Transit unterwegs. Das Fahrzeug trug ein Kennzeichen aus dem Raum „Havelland”

Die Polizei vermutet nun, dass es sich bei den dubiosen Handwerkern um sogenannte „Dachhaie” handelte, und geht davon aus, dass der Sohn durch sein Einschreiten mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Betrug verhinderte. Vor gut einem Jahr war mit einem ähnlichen Vorgehen eine Malchowerin um mehr als 9000 Euro gebracht worden.

Vertrag auf Zettel ohne Firmenanschrift

Frech kündigten die dubiosen Dachdecker Montagnachmittag noch an, Dienstagmorgen gegen 8 Uhr wiederzukommen. Im Vorfeld boten die Männer, die für eine tschechische Firma arbeiten sollen, dem Ehepaar die Erneuerung der Dachrinnen am Einfamilienhaus an – für zunächst 300 Euro. Der „Vertrag” über die Leistung findet sich handschriftlich auf einem abgerissenen Zettel – ohne Firmenanschrift. Mehrfach lehnte das Ehepaar das unseriöse Angebot ab. Durch einen der Dachdecker wurde das Paar aber laut Polizei verbal derart eingeschüchtert, dass es den provisorischen Zettel unterschrieb. Schon nach kurzer Zeit sollten die Arbeiten 3000 Euro kosten.

Die Kripo in Röbel hat aufgrund des versuchten Betruges sowie Nötigung die Ermittlungen aufgenommen und bittet um Hinweise aus der Bevölkerung. Hinweise nimmt die Röbeler Polizei telefonisch unter 039931-8480 entgegen. Die Beamten warnen zudem eindringlich vor Haustürgeschäften. So sollten keine Verträge unterschrieben werden, die vorher nicht genau geprüft worden sind. Auch von Barzahlung rät die Polizei ab. Stattdessen sollte auf eine schriftliche Rechnung mit anschließender Geldüberweisung bestanden werden. Im Zweifelsfall die Polizei anrufen, raten die Beamten.