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Landwirtschaft

Sojabohne bringt Ernte-Bilanz an der Müritz durcheinander

Seenplatte / Lesedauer: 2 min

Die Bauern an der Müritz zeigen sich mit der diesjährigen Ernte zufrieden. Beim Raps etwa lassen sich deutliche Steigerungen in der Qualität ausmachen. Trotzdem könnte mancher Landwirt in der Region unter dem Strich weniger verdienen.
Veröffentlicht:18.08.2013, 14:38

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Wer in diesen Tagen mit zwanzig Kilometern pro Stunde hinter einem tuckernden Mähdrescher über die Straßen der Region schleicht, kann davon ausgehen, dass vor ihm ein glücklicher Bauer fährt.

Das Wetter meinte es in diesem Jahr gut mit den Landwirten, dementsprechend hoch sind die Ernteerträge. „Unter dem Strich wird das Jahr zu den besseren gehören. Im Frühjahr gab es ausreichend Niederschlag, sodass sich die Böden gut entwickeln konnten“, meint Thomas Diener, Vorsitzender des Bauernverbands Müritz. Vor allem auf den leichteren, sandigen Böden sei der Ertrag besser gewesen als sonst.

Den schwereren, lehmigen Böden sei das kühle Frühjahrswetter aber zum Nachteil gereicht. So sei der Mais, der auf diesen Böden gedeiht, fast ein Meter niedriger gewachsen als im Vorjahr. „Da rechnen wir mit einem Drittel weniger als im vergangenen Jahr“, so Thomas Diener.

Eine besonders starke Saison hat der Raps erwischt. Wie Thomas Diener berichtet, dürfen sich die Bauern hier über zehn Prozent mehr Gewicht pro Hektar freuen. Auch der Ölgehalt des Rapses sei von 40 auf 43 Prozent gestiegen.

Dass die Müritz-Bauern auch wirklich mehr daran verdienen, ist dadurch aber nicht garantiert. Schuld daran ist eine starke Konkurrentin: die Sojabohne, aus der ebenfalls Öl gewonnen wird. „Durch die steigende Menge an Sojabohnen auf dem Weltmarkt ist der Tagespreis für Raps gesunken“, erklärt Thomas Diener.

Anders als vor zwei Jahren, als die Ernte komplett verregnet war, blieben die Bauern in der Müritz-Region diesmal von Hagel und allzu starkem Regen verschont. Die Hitze in den vergangenen Wochen, sagt der Vorsitzende der Landwirte an der Müritz, habe dem Getreide eine gute Abreife verpasst. Will sagen: Das Getreide ist getrocknet und bereit zur Ernte. Mitte der Woche, so schätzt Thomas Diener, könnte die Weizen- und Roggenernte beendet sein. Bis dahin gilt es für die Autofahrer in der Mähdrescher-Schlange einen kühlen Kopf zu bewahren – und den Blick auf die Stoppelfelder zu genießen.