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Autismus

Spendenlauf könnte das Leben von Max verändern

Groß Plasten / Lesedauer: 3 min

Ein 16-Jähriger aus Groß Plasten leidet unter Autismus. Ein Spendenlauf am kommenden Samstag in Waren könnte dabei helfen, ihm einen großen Herzenswunsch zu erfüllen.
Veröffentlicht:16.10.2019, 09:35

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Der kommende Samstag könnte darüber entscheiden, ob Max Rohatsch seinen Alltag künftig eigenständiger bewältigen kann. In Waren findet für den 16 Jahre alten Autisten aus Groß Plasten an diesem Tag ein Spendenlauf statt.

Für seine Mutter Ines und auch Max’ Opa – die wichtigsten Bezugspersonen für den Jungen – bedeutet der Lauf vor allem Hoffnung. Hoffnung auf ein spezielles Tandemfahrrad, bei dem Mutter und Sohn nebeneinander auf dem Sattel sitzen können. Ines Rohatsch würde das Rad steuern und ihrem Max damit Vertrauen geben, seine Angst vor dem Radfahren abzubauen. Doch das Spezial-Rad kostet 10.000 Euro. So viel Geld könnte die alleinstehende Mutter in keinem Fall aufbringen.

Wie Geburtstag

Dabei drängt der Sohn, der immer wieder von Krämpfen gequält wird, geradezu danach, die weite Natur in ihrer Vielfalt zu entdecken. „Ohne ihn hätte ich Zeit meines Lebens nicht so viel über Vogelstimmen und Tiere auf allen möglichen Kontinenten gelernt“, berichtet die Mutter.

Für Max fühlt sich der kommende Samstag so an, als hätte er ein zweites Mal im Jahr Geburtstag und würde von allen, die für ihn laufen, ein wertvolles Geschenk bekommen. Jedes Detail in seinem Leben hat er sich zusammen mit der Mutter hart erarbeitet: angefangen beim Laufen, über die Koordination bis hin zur Sprache. Jeden Tag muss er das Treppensteigen üben, damit Muskeln sich nicht zurück entwickeln und sich die Bewegungsabläufe in seinem Gehirn verfestigen.

Kurz nach Geburt zeigt sich Erkrankung

Geistig befindet sich Max auf dem Stand eines Fünfeinhalbjährigen, sagt seine Mutter. In Sietow besucht er die Förderschule. Lesen und Schreiben kann er noch nicht. Ob er es je lernt? Die Mutter ist skeptisch, die Chancen dafür stünden eher schlecht

Schon acht Stunden nach seiner Geburt musste sich die Familie um Max sorgen. Er bekam Krämpfe – und die Diagnose Epilepsie. Im Kleinkindalter wurde bei ihm frühkindlicher Autismus festgestellt. Trotz Tabletten erlitt er immer wieder heftige Krämpfe, auch solche, bei denen seine kognitiven Fähigkeiten abbauten. „Seit einem Jahr ist er anfallsfrei“, sagt die Mutter, eine gelernte Krankenschwester. Sie hofft, dass Max so wenig Krämpfe wie möglich erdulden muss.

Junge hat besondere Fähigkeiten

Aber Max hat besondere Talente. Zu ihnen gehört etwa, dass er Vögel anhand ihres Flugbildes in der Luft erkennt. Der Plastener würde noch viel mehr draußen sein und die Natur erkunden. Doch das ist zu Fuß schwierig.

Um weite Strecken zurückzulegen, schaffte die Mutter vor zwei Jahren ein Therapierad mit drei Rädern an. Doch auf dem müsste der Junge, der auch schlecht das Gleichgewicht halten kann, Entfernungen und Geschwindigkeiten selbst einschätzen, lenken und bremsen können. Das traut sich Max nicht, das Rad ist seit zwei Jahren ungenutzt. Doch Ines Rohatsch ist sich sicher: „Wenn die Mama aber die Verantwortung hätte, würde er bestimmt mitmachen.“