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Sabotage?

Stange im Holzhäcksler stoppt Baumfäll-Arbeiten

Klein Lukow / Lesedauer: 2 min

Die geplanten Fällungen von Ulmen und Linden entlang der Gemeindestraße zwischen Carlstein und Klein Lukow waren fast abgeschlossen. Nun fand die Aktion ein jähes Ende.
Veröffentlicht:14.02.2019, 17:37

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Mit diesem Auftrag hätte es ins Auge gehen können. Das Team vom Neubrandenburger Landschaftsbaubetrieb Hans Wegner war zum Wochenanfang an die Gemeindestraße zwischen Carlstein und Klein Lukow nahe Penzlin ausgerückt, um dort genau 21 Ulmen und Linden zu fällen. Die Bäume sollten bis auf den Stumpf abgesägt und kleingehäckselt werden. Dieses Unterfangen fand am Donnerstag nun ein jähes Ende. Denn der Holzhäcksler konnte seine Arbeit nicht mehr verrichten.

Eine gusseiserne Stange befand sich zwischen einem Haufen Holz. Wegner dementiert ein Eigenverschulden und hat ein Fremdeinwirken im Auge. „Das war eine hochgefährliche Situation, denn der ganze Häcksler hätte sich zerlegen können. Teile hätten umherfliegen und Leute erschlagen können“, schildert der Chef Hans Wegner den schlimmsten, aber nicht unrealistischen Fall. „Natürlich findet vor jeder Benutzung eine Sichtkontrolle statt“, ärgert sich Hans Wegner. Dabei sei der Fremdkörper nicht aufgefallen.

Anzeige erstattet

Auszuschließen sei jedoch, dass die eiserne Stange zum Holzhäcksler gehört beziehungsweise auf ein im Holzstamm eingewachsenes Eisenstück zurückzuführen ist. Da Wegner beides von der Möglichkeitenliste streichen kann, vermutet er nun einen Sabotageakt. Inzwischen hat die Firma, die von der Penzliner Verwaltung in Absprache mit dem Umweltamt die Genehmigung zum Fällen der kranken und hohlen Bäume erhielt, ihre Arbeit zwangsweise unterbrochen und Anzeige erstattet. Gegen unbekannt. Wie Chef Hans Wegner auf Nordkurier-Nachfrage sagt, belaufe sich der Schaden am Holzschredder auf rund 1000 Euro. „Glücklicherweise wurden lediglich die Scheren beschädigt“, verweist er. Hätte es die Welle im Gerät getroffen, läge der Schaden im fünfstelligen Bereich.

Ärgerlich ist darüber hinaus, dass alle Lkws und Mitarbeiter nahezu einen Tag am Standort Klein Lukow/Carlstein verloren haben. Addiert man unnütze Wege, Transportfahrten und Verdienstausfall dazu, belaufe sich die Schadenssumme bereits auf mehrere 1000 Euro. Und das, obwohl die Fällungen und das Kleinschneiden der kranken Bäume beinahe abgeschlossen war. Am Arbeitsort zwischen den Gemeinden im Amt Penzliner Land hätten es die Mitarbeiter allerdings seit Beginn der Arbeiten mit „ungewöhnlichen Begleitumständen“ zu tun. Heißt: Bei ihren Arbeiten seien sie von Bürgern kritisch „beobachtet“ worden.

Bäume von einem Pilz befallen

Als die hohlen und zum Teil mit dem Brandkrustenpilz befallenen Bäume mit dem „F“ für „Fällen“ gekennzeichnet wurden, wurde in beiden Orten Skepsis laut, ob die Fällungen tatsächlich notwendig seien. Man gehe nie unberechtigt an Baumalleen, sagte Mirko Meinhart aus der Penzliner Verwaltung. Würden die Bäume nicht gefällt, könnten sie Autofahrern und Passanten gefährlich werden. Vermutlich in der nächsten Woche werden die Arbeiten beendet.