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Corona in der Seenplatte

Tendenzen der Entspannung, aber weiter Unwägbarkeiten

Seenplatte / Lesedauer: 3 min

Die Infektionszahlen gingen zuletzt teils deutlich zurück. Doch die Kliniken in der Seenplatte können längst noch nicht arbeiten wie früher. Der Überblick.
Veröffentlicht:20.04.2022, 06:00

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Bislang haben sich die personellen Engpässe durch Corona-Ausfälle und Quarantäne-Regeln in den Kliniken der Mecklenburgischen Seenplatte nicht gänzlich aufgelöst. Im großen Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum in Neubrandenburg lag die Ausfallquote in der Pflege zuletzt noch immer bei rund 13 Prozent. Und auch die anderen Krankenhäuser im Landkreis beklagten weiterhin eine Vielzahl fehlender Mitarbeiter.

Die künftige Entwicklung ist derweil ungewiss: Der Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Demmin, Kai Firneisen, erkannte Anfang der Woche zumindest eine leichte Tendenz der Entspannung. Eine ähnliche Einschätzung traf Sven Hendel, Kaufmännischer Direktor im Mediclin Müritz-Klinikum. Katharina Paetow, Geschäftsführerin der Klinik Amsee in Waren, wollte vor einer Prognose dagegen noch mögliche Ansteckungen über die Osterfeiertage abwarten, die sich bekanntlich erst einige Tage später bemerkbar machen. „Es ist immer noch nicht möglich, so zu arbeiten wie früher“, sagte Paetow.

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In Neubrandenburg nur noch ein Intensiv-Patient

Zumindest ist die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern der Mecklenburgischen Seenplatte teils deutlich unter das Niveau der Vorwochen gerutscht. Im Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum lag am Dienstag nur noch ein Patient mit Covid-19 auf der Intensivstation. 25 Infizierte wurde auf anderen Stationen des Dietrich-Bonhoeffer-Klinikums behandelt, 15 in der Bethesda Klinik.

Zum Vergleich: Mitte März lagen mitunter noch 70 Infizierte auf den Stationen in Neubrandenburg. Zwei Corona-Patienten mussten Anfang dieser Woche wiederum im Mediclin Müritz-Klinikum auf der Intensivstation behandelt werden und neun auf der peripheren Station. Im Demminer Kreiskrankenhaus und der Klinik Amsee hat das Personal am Dienstag jeweils drei Infizierte behandelt, keinen Corona-Patienten auf Intensiv.

Vier Ämter mit Inzidenz über 1000

Die statistisch erfasste Zahl an Ansteckungen in der Region ging in den vergangenen Tagen wie in ganz Deutschland zurück. Nur noch in Dargun sowie den Ämtern Friedland, Malchin am Kummerower See und Seenlandschaft Waren betrug die Inzidenz laut der Ämterübersicht aus der Kreisverwaltung noch mehr als 1000. In Neubrandenburg wurden erstmals seit Wochen wieder knapp weniger als 500 Neuansteckungen pro Woche gezählt. Die wenigsten Fälle registrierte das Gesundheitsamt in der Feldberger Seenlandschaft (29), die meisten in den drei größten Städten. So zählte man in Waren in der vergangenen Woche noch 203 Fälle, in Neustrelitz 157.

Was bewirkt Ostern?

Ob sich Familienbesuche, Feiern und die Lockerung von Corona-Regeln über die Feiertage merklich in der Zahl der Neuansteckungen niederschlägt, lässt sich nach Auskunft aus der Verwaltung erst nach dem Verstreichen der Inkubationszeit von fünf bis acht Tagen einschätzen. Anfang der Woche waren immerhin weniger als zehn Senioren- oder Pflegeheime im Landkreis von Krankheitsausbrüchen betroffen.