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Kontrolle beim Lieferanten

TV-Köchin testet Müritz-Fischer

Waren / Lesedauer: 2 min

Hefte raus, Leistungskontrolle. Die Müritz-Fischer stellten sich den kritischen Blicken der Fernsehköchin Sarah Wiener, die für ihre Restaurants regelmäßig Ware bestellt.
Veröffentlicht:18.07.2014, 17:51

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„Die ist aber nicht selbst gemacht“, sagt Sarah Wiener. Erwischt. Betretene Blicke bei den Müritz-Fischern. Nein, die Mayonnaise kommt tatsächlich aus Tube, Glas oder Eimer. Wie auch immer. Wenn das alles an Kritik ist, kann man das getrost unter den reich gedeckten Tisch fallen lassen. TV-Promi Sarah Wiener schlemmte sich in dieser Woche durch das regionale Fischangebot der Müritz. Eingelegtes, Geräuchertes, Paniertes.

So lecker kann die Arbeit sein. Denn die Unternehmerin ist nicht zum Spaß am Fischereihof in Waren eingekehrt. Mit einem Stab von Mitarbeitern prüft sie hier den Fisch auf Herz und Schwimmblase. Denn ihre Restaurants werden schon seit Längerem von der Müritz beliefert.

Fisch-Shopping an der Müritz

„Besuche bei den Lieferanten gehören dazu“, sagt sie. Auch wenn die mal ein bisschen weiter weg sind. „In Berlin bekommt man keinen Fisch in vergleichbarer Qualität.“ Klingt nach Lob. Ist aber auch mächtig Kritik an der Lebensmittelindustrie. Man müsse sich schon fragen, was man überhaupt noch essen könne. Das Bewusstsein für Qualität wachse aber in Deutschland nur sehr langsam. „Gerade beim Fisch denkt jeder erst mal an Wellen, Netze und Fischer mit langen Bärten. Echtes Handwerk eben“, sagt Wiener. Stattdessen gelte für viele der Tiere: Aquakultur, Antibiotika und Aussterben.

Daran sei aber nicht nur die Industrie schuld. „Es ist schon seltsam, dass sich nur wenige Leute Gedanken machen, was sie in ihren Körper hineinstecken“, formuliert sie.

Und weil Wiener solche Produkte nicht verarbeiten will, geht es zum Fisch-Shopping an die Müritz. Regionales Handwerk stützen. „Wenn das erst mal ausgestorben ist, wie soll dann noch Wertschöpfung in der Region stattfinden?“, fragt Wiener. Also her mit dem regionalen Fisch. Und das Qualitätsurteil der Spitzenköchin?

Funktioniert auch ohne Worte. „Ich bin immer so gierig“, sagt sie lachend und greift noch mal zum eingelegten Hecht.