StartseiteRegionalMüritz„Waren hat beim Joo versagt“

Schwere Vorwürfe des Spenders

„Waren hat beim Joo versagt“

Waren / Lesedauer: 2 min

Mit Sorge verfolgt Jost Reinhold die Entwicklung des von ihm finanzierten Warener Jugendzentrums Joo. „Mir werden langsam die Lust und der Mut genommen weiterzumachen”, zeigt sich der 87-Jährige resigniert.
Veröffentlicht:03.01.2017, 17:07
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„Wie kann es sein, dass das Projekt, das ich vor sechs Jahren zum 20. Jahrestag unserer Wiedervereinigung mit einer 2-Millionen-Euro-Spende angeschoben habe, immer noch und immer wieder negative Schlagzeilen macht?”, bezieht sich der in der Schweiz lebende Mäzen auf die Probleme der Warener Stadtverwaltung, das Joo personell am Leben zu erhalten. Reinhold weiter: „Meine Stiftung besteht seit 25 Jahren und hat in dieser Zeit weit mehr als 1000 kleinere und größere Initiativen gefördert, aber trotz vieler Schwierigkeiten, die immer wieder vorkommen, ein solcher Fall von Versagen ist mir noch nicht vorgekommen. Zumal ja das Joo von der Jugend offenbar gerne besucht und angenommen wird.”

Zwischenzeitlich wegen Personalmangel geschlossen

Nicht nur, dass das Joo seit seinem 15-monatigen Bestehen mit defekter Heizung, öffentlichen Debatten übers Rauchen und über das Thema Flüchtlinge leben musste. Es musste den Laden auch kurzzeitig dicht machen. Denn das auf Kante genähte Personalkonstrukt war endgültig zusammengebrochen, nachdem innerhalb kurzer Zeit gleich zwei Mitarbeiter gekündigt hatten. Zum Jahresende ist auch Chefin Joy Kurz gegangen – „aus privaten Gründen”.

Es sei gerade für junge Kollegen mit eigener Familie nicht leicht, den auf den Abend gelagerten Job damit zu vereinbaren, heißt es aus der Stadtverwaltung. Aktuell arbeiten nach Angaben von Stadtsprecherin Stefanie Schabbel vier Leute im Joo. „Die jetzige Besetzung entspricht dem Personalkonzept aus dem Jahr 2015”, betonte sie und verwies auch auf vier Honorarkräfte, die wöchentlich kreativ mit den Jugendlichen arbeiten.