StartseiteRegionalMüritzWarener Initiative bittet weiter um Unterstützung für Geflüchtete

Ukraine-Krieg

Warener Initiative bittet weiter um Unterstützung für Geflüchtete

Waren / Lesedauer: 3 min

Auch an der Müritz haben Menschen Schutz vor dem Krieg in der Ukraine gesucht. Die Hilfe für sie darf nicht abreißen, mahnt ein Verein, bei dem viele Fäden zusammenlaufen.
Veröffentlicht:15.06.2022, 06:45

Artikel teilen:

Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine leben auch in Waren Menschen, die wegen dieses Krieges ihre Heimat verlassen mussten. Bevor sie hier ankamen, hatten sie Schreckliches erlebt und eine Reise in die absolute Ungewissheit angetreten. Hier haben sie zwar einen äußerlich sicheren, aber für sie fremden Ort erreicht.

Mehr lesen: Erschütternde Eindrücke bei Willkommenstreff für Flüchtlinge

Die meisten wurden in zwei Sammelunterkünften untergebracht, mit wenig privatem Raum und in Abhängigkeit von den äußeren Gegebenheiten solcher Gemeinschaftseinrichtungen. Einige haben zwar schon eine eigene Wohnung, doch das jetzige Leben muss in großer materieller Bescheidenheit geführt werden. „Zu all den täglichen Problemen kommen die Sorgen um die Angehörigen und Freunde im Heimatland, Ängste um kämpfende Ehemänner und Väter“, sagt Stefan Dahlmann von der Initiative Müritz hilft.

Wenig Erfolg, beim Landkreis jemanden zu erreichen

So, wie Bürger der Stadt Waren versuchen, den Geflohenen das Ankommen zu erleichtern, Einzelpersonen wie auch Gruppen von Helfenden sich spontan zusammenfanden, Ukrainer hierher brachten, eine Bleibe für sie fanden, mit ihnen erste Schritte in dem neuen Land gingen und versuchten, ihnen mehr Eigenständigkeit zu ermöglichen, schaltete sich auch der Verein sofort in diese Hilfe ein.

Lesen Sie auch: So können Sie der Ukraine in MV helfen

Die Initiative koordiniert die Zusammenarbeit zwischen helfenden Bürgern und der Stadtverwaltung, versucht auch, die Verantwortlichen des Landkreises zu erreichen. Letzteres laut Dahlmann allerdings mit nur wenig Erfolg. Ein wöchentlicher Runder Tisch beim Bürgermeister ist die Koordinierungsstelle. Der Verein hat Plattformen geschaffen, auf denen Hilfsgesuche und -angebote zusammengebracht werden. Das sind Whatsapp-Gruppen und die Website des Vereins mueritz-hilft.org im virtuellen, sowie ein wöchentliches Treffen des Café International im realen Raum, das jeden Sonnabendnachmittag und bei jedem Wetter im Garten der St.-Georgen-Gemeinde stattfindet.

„Einmal in der Woche werden während eines Stammtisches die aktuellen Hilfsarbeiten organisiert wie Begleitungen zu Ämtern und Ärzten, Hilfe bei der Arbeitsbeschaffung, erster Deutschunterricht außerhalb der leider nur schleppend beginnenden Integrationskurse, Beratungen zu täglichen Problemen, Verteilung und Instandsetzung von gespendeten Fahrrädern. Die Hilfestellungen sind vielfältig, doch mit der Zeit schrumpft der Kreis der Helfer“, sagt Dahlmann.

Mehr lesen: Flüchtlinge in Waren – nach den Telefonaten fließen Tränen

Dank an die zahlreichen Spender

Wenn auch alle Beteiligten, ihre freie Zeit unentgeltlich und mit großer Empathie zur Verfügung stellen, gehe doch nichts ohne finanzielle Mittel. Die Stadt Waren habe durch die Übernahme der Mietkosten für das Café International dem Verein Raum für die tägliche Arbeit, den Deutschunterricht, ein regelmäßiges Frauencafé und andere Zusammenkünfte gegeben. „Wir möchten den zahlreichen privaten Spendern und den bürgerschaftlichen Organisationen wie dem Rotary Club Waren, dem Lions-Club Müritz und der Musikschule für ihre Spenden herzlich danken. Damit konnten wir allen ukrainischen Schulkindern die erforderlichen Schulsachen beschaffen, Fahrradreparaturen begleichen, notwendige Unterstützungen finanzieren, den Freitagsfrauen Hilfe für ein gemeinsames Fest im Café International anbieten“, sagt Dahlmann. Im Sommer ist ein Friedensfest geplant und den ukrainischen Kindern und Jugendlichen soll ein gemeinsames Ferienerlebnis geschenkt werden.

Auch die Warener Tafel leiste einen wichtigen Beitrag, helfe vielen Bedürftigen der Müritzregion, die tägliche Ernährung zu sichern. Dazu holen Tafelmitarbeiter Lebensmittel von Märkten aus dem Landkreis, auch von Märkten und Herstellern in Berlin ab. Mit der Ankunft der Geflohenen aus der Ukraine hat die Zahl der Bedürftigen deutlich zugenommen. Das Tanken ist teurer geworden und die Fahrzeuge müssen einsatzbereit gehalten werden. „Darum vergessen Sie beim Spenden bitte die Warner Tafel nicht“, sagt Stefan Dahlmann.