StartseiteRegionalMüritzWarener Unternehmer kämpfen für zwei neue Schulen

Investitionen

Warener Unternehmer kämpfen für zwei neue Schulen

Waren / Lesedauer: 3 min

Bei der nächsten Stadtvertretersitzung entscheidet sich die Zukunft der Warener Schulen. Für eine Fraktion ist klar, dass nur der Neubau in Frage kommt. Dieser Weg sei sogar günstiger als andere Varianten.
Veröffentlicht:04.04.2019, 17:25

Artikel teilen:

„Ich hebe meine Hand nur für den Neubau von zwei Schulen in Waren West“, sagt Ingo Warnke klipp und klar. Am kommenden Mittwoch treffen sich Warens Stadtvertreter, um darüber zu entscheiden, was mit den Schulen in Waren West passieren soll. Die Müritzer Unternehmungsgruppe (MUG) will bis zum Schluss dafür kämpfen, dass kein Geld in die Sanierung alter Gebäude fließt, sondern zwei neue Schulen in dem Wohngebiet entstehen, dessen Entwicklung man in den vergangenen 20 Jahren verschlafen habe, sagen Olaf Gaulke und Ingo Warnke

Für die beiden Unternehmer liegt die Lösung in der Modulbauweise. Olaf Gaulke schiebt den Prospekt eines Anbieters über den Tisch. Der hat Kitas, Schulen, Hochschulgebäude und Mensen in ganz Deutschland gebaut – und zwar zügig und kostengünstig. „Wir sprechen von 1900 Euro brutto pro Quadratmeter. Da sind dann Stühle, Tische, Tafeln und alles schon miteingerechnet“, sagt Gaulke.

Entscheidend ist die Größe

Wo die neuen Schulen gebaut werden könnten, sei Sache der Stadtverwaltung. Ingo Warnke und Olaf Gaulke halten nach wie vor das Gelände der ehemaligen Fleischwirtschaft für den besten Standort, auch wenn der Fraktionsvorsitzende von FDP/MUG, Toralf Schnur, kürzlich sagte, dass das Gelände nicht verfügbar sei, weil die Eigentümer andere Vorstellungen hätten. Ingo Warnke schätzt die Situation anders ein. „Man muss mit den Eigentümern sprechen und verhandeln. Soweit ich weiß, hat das Rathaus mit dem Verwalter des Geländes noch nicht geredet“, sagt Warnke.

Entscheidend bei der Schuldebatte (aber bisher kaum ernsthaft diskutiert) dürfte die Frage der Größe der beiden Schulen sein. Die Kostenschätzungen beziehen sich immer auf Quadratmeterpreise. Plant man großzügig, steigen natürlich die Kosten. Wie groß soll, wie groß muss ein neuer Schulbau denn eigentlich sein?

Billiger bei kleinerer Planung

Zu diesem Thema hat jetzt auch Toralf Schnur (FDP) eine schriftliche Anfrage an den Bürgermeister geschickt. Der Fraktionsvorsitzende Schnur will von Norbert Möller wissen, wie viele Räume die beiden Schulen brauchen und wie groß diese sein sollen. Die Stadtverwaltung hatte nach Rücksprache mit den beiden Schulleiterinnen einen Flächenbedarf von 5733 Quadratmetern für die Käthe-Kollwitz-Grundschule und 6980 für die Regionale Schule Waren-West angegeben. Toralf Schnur möchte wissen, welche Berechnung hinter diesen Zahlen steht.

Gaulke und Warnke halten die vorgeschlagenen Flächenangaben für viel zu großzügig und damit kaum finanzierbar. Plane man kleiner, könne man am Ende vielleicht sogar zwei Schulen für insgesamt 15 Millionen Euro bauen. Wenn dann auch noch die zugesprochenen Fördermittel von 7 Millionen Euro fließen, blieben nur noch 8 Millionen übrig, die man zur Hälfte aus den Rücklagen zahlen und zur anderen Hälfte finanzieren könnte.

Online-Petition läuft bis 8. April

Für zwei neue Schulen machen sich auch die Elternvertreter stark. Anke Dörner, Vorsitzende des Elternrates der Regionalschule Waren-West, Christine Mahncke, Vorsitzende des Elternrates der Grundschule Käthe Kollwitz, Fred Brylka, Vorsitzender des Elternrates des Hortzentrums Waren-West und Monty Schädel, Vorsitzender des Kita-Elternrates Mecklenburgische Seenplatte haben gemeinsam eine Online-Petition gestartet. Unterstützer können dort bis einschließlich 8. April ihre Stimme unter www.openpetition.eu/!guteschulenwarenwest abgeben. Bis zum Donnerstagnachmittag hatten das 444 Leute getan. Laut Anke Dörner möchte man bis zum Stichtag 1000 bis 1500 Stimmen einsammeln, die dem Stadtpräsidenten René Drühl (CDU) am 9. April, also einen Tag vor der entscheidenden Stadtvertretersitzung, übergeben werden sollen.